Pascal Turin
Eine repräsentative Umfrage der Universität St. Gallen (HSG) hat es kürzlich wieder einmal deutlich gezeigt: Die Schweizerinnen und Schweizer kaufen liebend gern im Internet ein. Zwar hat gemäss der Studie auch der sogenannte stationäre Handel wieder an Boden gutgemacht, doch die Schweiz ist laut Mitteilung der HSG im Vergleich zu Deutschland und Österreich deutlich onlineaffiner und nutzte häufiger Onlineshops. Laut einem Beitrag der «Tagesschau» von SRF wird von vielen der Befragten das Sortiment im Onlineshop als attraktiver wahrgenommen als im Laden.
Genau an diesem Punkt wollen jetzt drei Zürcher Studenten, die ursprünglich aus Rom kommen, mit ihrer neuen App inStore (zu Deutsch auf Lager) ansetzen. Für sie ist klar, dass die Läden ein attraktives Sortiment anbieten, man sich als Kundin oder Kunde aber zuerst mühselig eine Übersicht verschaffen muss.
«Wir wollen kleine Geschäfte stärken, indem wir ihre Sichtbarkeit verbessern», erklärt darum Marco Maria Marcucci (23). Zusammen mit seinem Bruder Matteo Marcucci (20) und seinem Schulfreund Dario Toussan (21) hat der Uni-Student die inStore Hub GmbH gegründet. Unterstützung erhalten sie vom Informatiker Francesco Saverio Varini (29). Gearbeitet wird im Student Project House der ETH Zürich an der Clausiusstrasse, ein Co-Working-Space für Studierende.
Produkte in Zürich einfacher finden
«Lokale Geschäfte haben nicht immer alles an Lager», erklärt Psychologiestudent Toussan. Wer also nach einer Hose oder einem Pullover in einer bestimmten Grösse oder Farbe suche, der müsse entweder von Laden zu Laden gehen oder vorher im Geschäft anrufen. Zudem fehle meistens die Möglichkeit, online zu reservieren. «Da ist das Einkaufen im Internet einfach bequemer», findet Toussan. «Doch genau das führt dazu, dass immer mehr unabhängige Läden in den Städten schliessen müssen», ergänzt Marco Maria Marcucci.
InStore möchte dieses Problem lösen. Über die App kann man von daheim nach Artikeln suchen – und erhält sofort angezeigt, welche Geschäfte das Produkt an Lager haben. Mit wenigen Klicks werden die Nutzerinnen und Nutzer direkt einkaufen und dann das Produkt im Laden abholen können. Angesprochen werden kleine bis mittlere Unternehmen. «Die grossen Läden brauchen unsere Unterstützung nicht», sagt Marco Maria Marcucci.