Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Sport
23.05.2024

Als Underdog zum Matchball um den Schweizer Meistertitel

Die jungen Zürcherinnen verblüffen.
Die jungen Zürcherinnen verblüffen. Bild: Frédéric Diserens
GC Amicitia Zürich, der klare Underdog im Kampf um die Krone des Schweizer Frauenhandballs, schlägt in der Verlängerung des dritten Playoff-Finalspiels den Serienmeister LC Brühl St.Gallen auswärts mit 32:31.

«Träumen wir, oder ist dies tatsächlich Wirklichkeit?!» fragten sich wohl alle GC-Fans nach einer erneut packenden und engen Finalpartie mit dem besseren Ende für die Zürcherinnen gegen die Titelverteidigerinnen, den LC Brühl St.Gallen. Was die Hoppers als klarer Underdog in diesem Playoff-Finale zeigen, begeistert und reisst die Zuschauenden in der Halle und im Fernsehen mit. Die Finalserie um den Titel im Schweizer Frauenhandball ist so spannend, dass sich SRF gestern kurzfristig entschieden hat, dem dritten Playoff-Finalspiel den Vorrang vor dem Männer-Tennis (ATP-Turnier in Genf) auf SRF 2 zu geben.

Und das Spiel hält, was es versprochen hat – ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Anfang bis Schluss. Angeführt von einer abermals stark aufspielenden Schweizer Nationalspielerin Chantal Wick (10 Tore) findet GC Amicitia Zürich gute Lösungen gegen die massive Defense der St.Gallerinnen. Einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand steckt das Team weg, beisst sich zurück in die Partie und geht mit einem Remis (16:16) in die Kabine. In Halbzeit zwei zeigt sich weiterhin eine enge Partie, in der sich zwischenzeitlich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzen kann. Die Zeitstrafe gegen GC-Spielerin Era Baumann, die mit einer 100 Prozent-Quote (5/5) von der 7-Meter-Linie einmal mehr ihre Nervenstärke beweist, und die darauffolgende Unterzahl drei Minuten vor Schluss können die Brühlerinnen nicht nutzen. Stattdessen erzielt Chantal Wick 25 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit mit ihrem wuchtigen «Signature»-Wurf, einem beidbeinigen Kernwurf, den Ausgleich.

Auf der anderen Seite des Spielfeldes ist GC-Torhüterin Seraina Kuratli zur Stelle und entschärft den letzten Wurf der Brühlerinnen in der regulären Spielzeit. Vor rund 1100 Zuschauenden in der Kreuzbleiche St.Gallen geht es in die Verlängerung und in die Show der GC-Spielerin Kim Erni. Mit vier Toren alleine in der zehn minütigen zusätzliche Spielzeit, darunter der entscheidende Siegestreffer vier Sekunden vor Ende zum 32:31, führt sie das Team zu einer weiteren Sensation.

Saalsportalle soll zum Hexenkessel werden

Durch das 2:1 in der Best-of-Five-Serie haben die Frauen von GC Amicitia Zürich die historische Chance, am Samstag in der Zürcher Saalsporthalle zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Schweizer Meistertitel zu holen. Um aus der Saalsporthalle nicht nur eine Heimhalle, sondern einen Hexenkessel zu machen, werden am Wochenende alle GC-Fans benötigt. «Je mehr GC-Fans da sind, umso cooler wird es. Gemeinsam können wir den Schweizermeister-Titel holen», sagt dementsprechend auch Kim Erni mit Blick auf den Samstag.

Anpfiff ist am Samstag, 25. Mai, um 17.30 Uhr in der Saalsporthalle.

pd/Zürich24