Pascal Turin
In Zürich liegen Land und Stadt nahe beieinander. Grün Stadt Zürich ist als Dienstabteilung für die Verpachtung der stadteigenen Bauernhöfe zuständig. Dazu gehört auch der Leimbihof an der Grossackerstrasse in Leimbach. Dieser ist ein Landwirtschaftsbetrieb mit Milchwirtschaft, Legehennenhaltung, Hochstammobstbau und einem grossen Hofladen. Der Leimbihof wird nach den Richtlinien von Bio Suisse bewirtschaftet.
Seit 1996 wird der Hof von der Familie Lusti betrieben. Marcel Lusti hatte damals den seit 1973 laufenden Pachtvertrag seines Vaters Emil übernommen. «Im September 2023 entschied sich die Familie Lusti, den Pachtvertrag per Ende 2024 zu kündigen und sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen», heisst es in der Mitteilung von Grün Stadt Zürich.
Eine Familie übernimmt Nachfolge
Auf der Facebook-Seite des Leimbihofs wenden sich Noëlle und Marcel Lusti persönlich an ihre Hofladen-Kundinnen und -Kunden: «Gerne möchten wir auf diesem Weg mitteilen, dass wir uns entschieden haben die Pacht des Leimbihofes nach 29 Jahren zu kündigen.» Verschiedene persönliche Gründe hätten sie zu diesem Entscheid gebracht.
Nachfolgerinnen und Nachfolger sind Aline Tüfer und Jann Deflorin. Sie konnten beim Bewerbungsverfahren laut Grün Stadt Zürich mit ihrem Betriebskonzept und ihrer bereits vorhandenen Erfahrung als Pächterpaar überzeugen. Sie haben daher mit der von ihnen gegründeten JAP Farmer GmbH den Zuschlag für die Pacht ab 1. Januar 2025 erhalten. «Der Hof wird somit auch künftig von einer Familie – mit Unterstützung weiterer Arbeitskräfte – betrieben», schreibt die Dienstabteilung.
Vergangenes Jahr stellte die «BauernZeitung» die Familie vor, weil sie auf der Suche nach einem neuen Betrieb war. «Die Landwirtschaft ist das, was uns gefällt», sagte Jann Deflorin damals gegenüber der Fachzeitung.
Es wird weiter Tiere geben
Der Leimbihof ist ideal, um Milchvieh zu halten. «Das Betriebskonzept sieht daher weiterhin Milchwirtschaft und die Weiterführung der Legehennenhaltung vor», so Grün Stadt Zürich in der Mitteilung weiter. Die vorhandenen Ställe könnten dazu ohne Umbauten weiter genutzt werden. Auch der Hofladen solle mit möglichst vielen selbst hergestellten Produkten weitergeführt werden. Regelmässige Anlässe für die Quartierbevölkerung seien ebenfalls angedacht. Das neue Pächterpaar besitzt ausserdem drei Pferde, die neu auf dem Leimbihof anzutreffen sein werden.
Wie Grün Stadt Zürich in der Mitteilung schreibt, werden neben den städtischen Pachtflächen im Umfang von rund 70 Hektar vom Leimbihof auch rund 15 Hektar Flächen der Stadt Adliswil, des Kantons und von Privaten bewirtschaftet. 85 Hektar entsprechen rund 119 Fussballfeldern.
Somit ist die Zukunft beim Leimbihof geklärt. Anders beim Schipferhof in Wolishofen. Dort gehen die Pächter Ende 2026 in Pension. Die Ausschreibung für die Suche nach einer neuen Pächterin oder einem neuen Pächter soll gemäss Website der Stadt ab Oktober erfolgen. Die neue Pächterschaft wird den Hof ab 2027 übernehmen.
Auch auf dem Schipferhof soll es weiter Nutztiere geben. Das können Kühe sein – aber auch andere Tiere, welche Heu und Gras fressen. Die Stadt will unter anderem eine biologische Bewirtschaftung sowie ein Direktvermarktungsangebot, etwa einen Hofladen. Das ist auch der Quartierbevölkerung wichtig, wie ein Mitwirkungsprozess gezeigt hat.