«Zürich ist bereit für die UCI Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften 2024 – ein Velofest mit Strahlkraft», lautet fast schon beschwörend der Titel der heutigen Medienmitteilung zum Thema. Tatsächlich ist aktuell noch nicht viel zu spüren von diesem Mega-Anlass.
Kritik an Bewilligungsbehörde
Dafür spricht, dass die aktuell stattfindende Tour de Suisse medial kaum Beachtung findet und die Schweizer fast gar keine Rolle spielen um die Siege. Was hinzu kommt: Die Haltung der Behörden dem Radsport gegenüber ist sehr zurückhaltend, wenn es um Streckenbewilligungen geht. Fabian Cancellara hat dies kürzlich am 1. Schweizer Veloforum in Zürich bemängelt. Ein Beispiel gefällig? Tatsächlich wollte die Tour de Suisse am Dienstag bei der Etappenankunft in Rüschlikon die Seestrasse befahren. Doch im Vorfeld beschied dem OK die Kantonspolizei, dass man die Bewilligung dazu nicht erteile. Grund: Staugefahr.
Radsport und Inklusion
Damit zum eigentlichen Anlass des heutigen Medientreffens. Beim Zielgelände Sechseläutenplatz betonten Vertreter von Politik, Verbänden und des Lokalen Organisationskomitees Zürich 2024 «die enorme Strahlkraft des globalen Radsport-Events punkto Inklusion sowie für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort». Auf die geschätzten 850'000 Zuschauenden aus dem Im- und Ausland warten neben spannenden Rennen ein attraktives Rahmenprogramm, verschiedene Fanzonen und weitere Highlights.
Grossartiger Beitrag
Zürich 2024 wird Grosses im Sport und in der Gesellschaft bewirken. «Die Rad- und Para-Cycling-Weltmeisterschaften sind weit mehr als Velorennen – sie fördern Inklusion und Miteinander", hielt der Regierungsrat und kantonale Sportminister Mario Fehr fest: «Dank dem abwechslungsreichen Programm wird die WM zu einem Velofest für die Zürcherinnen und Zürcher im ganzen Kanton.»
Diese positiven Aspekte stellte auch der Vorsteher des Schul- und Sportdepartements der Stadt Zürich, Stadtrat Filippo Leutenegger, in den Vordergrund: «In unserem Alltag erleben wir immer wieder, wie stark und integrativ der Sport wirkt. Die Rad- und Para-Cycling-WM in unserer Stadt wird in dieser Hinsicht einen grossartigen Beitrag leisten.»
Quantensprung für den Parasport
Mit der erstmaligen gemeinsamen Austragung der Non-Para- und Para-Cycling-WM-Rennen werden alle Teilnehmenden gleichermassen im Scheinwerferlicht stehen. «Als Spitzensportler sind Regelathletinnen und -athleten und Para-Cyclists leistungsmässig auf Augenhöhe. Dank den UCI Strassen-Weltmeisterschaften in Zürich werden die zahlreichen Zuschauenden entlang der Strecken und am Fernsehen dies ebenfalls würdigen können», unterstrich der CEO von PluSport Schweiz, Christof Baer.
Wertschöpfung dank TV-Bildern
«Die attraktiven Bilder der Liveübertragungen der UCI Rad- und Para-Cycling-Weltmeisterschaften werden eine grosse Wertschöpfung für Zürich generieren», betonte Thomas Wüthrich, der Direktor von Zürich Tourismus. «Zudem fördert dieser Event das barrierefreie Reisen, weil zahlreiche Informationen zur Zugänglichkeit von Gebäuden und Einrichtungen erfasst worden sind.» So unterstützte Zürich Tourismus neben Begleitmassnahmen der WM auch den durch den Verein Sitios initiierten Mapathon, während dem Ende Mai rund 35 Freiwillige die Zugänglichkeitsdaten von Gebäuden in der Umgebung der offiziellen Zonen mittels der ginto-App ermittelten. Diese Daten werden über unterschiedliche Kanäle kommuniziert und stehen allen Teilnehmenden und Besuchenden der Weltmeisterschaften sowie der Bevölkerung Zürichs kostenlos zur Verfügung.
Medaillen, Musik und Mega-Stimmung
Herz des globalen Radsportevents ist der Sechseläutenplatz, dessen WM-Konfiguration mittels eines 3D-Renderings präsentiert wurde. Vor allem auch hier werden die verschiedenen Einrichtungen barrierefrei zugänglich sein beziehungsweise über Elemente verfügen, die es Personen mit Behinderungen erleichtern, die Weltmeisterschaften vor Ort mitzuerleben.
Auf die Fans wartet neben den Zieleinfahrten ein vielseitiges Rahmenprogramm. Auf der grossen Bühne dürfen sich die insgesamt 66 Weltmeisterinnen und Weltmeister der Non-Para- und Para-Rennen mit Goldmedaille und Regenbogentrikot ehren und feiern lassen. Musikalisch werden der Zürich 2024-Botschafter Ritschi, Sänger der Schweizer Kultgruppe Plüsch, Tabula Musica und zum Auftakt am 21. September Crimer das Publikum unterhalten. Beim Crimer-Konzert werden auch Gebärdendolmetscher im Einsatz sein. Im Juli wird das LOK Zürich zudem ein weiteres Konzert mit einem bekannten Schweizer Sänger bekanntgeben.
«Diese Events wie auch die Übertragungen der Rennen auf der Grossleinwand, spannende Schlussspurt-Talks mit verschiedenen Persönlichkeiten und andere Velo-Unterhaltungselemente werden für eine tolle Ambiance sorgen», sagte Gabriela Buchs, die beim LOK Zürich 2024 als Co-Leiterin für die Rahmenveranstaltungen verantwortlich ist.
Das WM-Eventtrikot von Santini
Am 100 Days To Go-Event hatte auch das offizielle WM-Jersey seine Premiere. Für Zürich 2024 liess sich der UCI Official Partner Santini Einzigartiges einfallen: Die Designer des italienischen Radsportbekleidungsunternehmens bildeten den traditionellen UCI Regenbogen mit den Icons von Zürich 2024 nach, die bekannte Symbole aus dem Radsport und Sehenswürdigkeiten der Gastgeberregion Zürich darstellen. Das Unisex-Eventtrikot ist zudem nachhaltig, da es zu 50 % aus rezyklierten Fasern hergestellt wird. Die vollständige WM-Merchandising-Kollektion von Santini kann ab Ende Juni online über die Website zurich2024.com bestellt und vor Ort an verschiedenen Merchandising-Verkaufspunkten erworben werden.