Wegen Pandemie keine Stammkundschaft aufgebaut
«Kaum hatten wir eröffnet, wurden wir von der Pandemie eingeholt. Wir mussten das Lokal zweimal für mehrere Monate schliessen, sodass wir keine Chance hatten, eine Stammkundschaft aufzubauen,» erklärt Denoth. «Unser Konzept, alles radikal saisonal und regional anzubieten, liess sich nicht eins zu eins realisieren». Und das eine Zeitlang angebotene Food-Waste-Menü habe sich als überflüssig erwiesen, da das Küchenteam unter der Leitung von Roman Wyss für sich in Anspruch nähme, sowieso ganz ohne Resten zu kochen.
Strategie der geschlossenen Gesellschaften floppte
Und was die Öffnungszeiten betreffe, hätten sie versucht, zusätzlich an den Samstagen das Lokal an geschlossene Gesellschaften zu vermieten. «Wir haben gekämpft und uns mit vielen Möglichkeiten auseinandergesetzt. Doch leider vergebens. Dann mussten wir den Corona-Kredit inklusive Zinsen zurückbezahlen. Aber es war halt unser Traum», führt Denoth weiter aus. Sicher hätten sie auch Fehler gemacht, doch das schlechte Wetter in diesem Frühling habe ihnen den Rest gegeben.
Lieferanten wurden vor Konkurs informiert
«Wichtig ist uns, dass wir trotzdem die Löhne und Sozialleistungen für die Mitarbeitenden bezahlen können. Die Lieferanten, die uns fünf Jahre die Treue hielten und nur mit erstklassiger Ware belieferten, informierten wir vor dem Konkurs und entschuldigten uns dafür,» erklärte Denoth. «Mir persönlich tut es weh, dass wir unserem hervorragenden Team kündigen mussten. Es liegt mir am Herzen, zu erwähnen, wie stolz wir auf die vom gesamten Personal gelieferte Qualität und dankbar für seinen mit Herzblut geleisteten Einsatz sind. Selbstverständlich werden wir allen bei der Stellensuche behilflich sein», hält Denoth fest. Auch der Sanierungsvorschlag der Besitzerin der Liegenschaft «Bonlieu Genossenschaft für Wohnen und Kultur» hätte nicht gereicht, die Schulden zu tilgen.