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Züriberg
02.07.2024
02.07.2024 16:52 Uhr

So soll der Klusplatz umgebaut und verschönert werden

Der Klusplatz sei mehr als nur ein lärmumtoster Umsteigeort, kritisieren Stimmen aus dem Quartier.
Der Klusplatz sei mehr als nur ein lärmumtoster Umsteigeort, kritisieren Stimmen aus dem Quartier. Bild: zvg.
Über 850 rund um den Klusplatz wohnende oder ihn als Umsteigeort nutzende Personen haben die vom Quartierverein Hirslanden lancierte Petition unterschrieben. An Hunderten direkt vor Ort geführten Gesprächen und innert zwei Monaten kamen Kritik und Sorge am aktuellen Zustand des Platzes zum Vorschein, wie auch Verbesserungsvorschläge und Visionen für einen echten Quartierplatz.

Anlässlich einer symbolischen Begegnung vor den Zürcher Parlamenten wollen die Petitionäre am Mittwochnachmittag der Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, Simone Brander, das Anliegen erklären. Offiziell wird es am gleichen Tag der Stadtkanzlei übergeben.

«Die Notwendigkeit der Verbesserungen am Klusplatz ist seit langem erkannt, aber das Trauerspiel dauert an...», sind die treibenden Kräfte überzeugt. 

Bereits 2011 reichten SP-Gemeinderätin Marianne Aubert und SP-Gemeinderat Hans Jörg Käppeli unter dem Titel «Haltestelle Klusplatz, benutzerfreundliche und behindertengerechte Gestaltung» eine Motion (2011/106) ein, welche eine grundlegende Änderung der Anordnung der Haltestellen verlangte. Der Stadtrat lehnte die Motion unter dem Vorwand «der vielen involvierten kantonalen und städtischen Amtsstellen sowie privaten Eigentümern, welche in die Abklärungen einzubeziehen sind» die Behandlung der Motion in den gesetzlichen Fristen nicht zu erfüllen sei. Die Motion ist sodann 2012 in ein Postulat (2012/405) umgewandelt worden. Passiert ist laut den Petitionären in den folgenden Jahren ausser einer Machbarkeitsstudie wenig.

Ein Hin und Her im Gemeinderat

Um der Forderung nach einer Umgestaltung der Haltestelle Klusplatz erneut Ausdruck zu geben, reichten Hans Jörg Käppeli und Ann Catherine Nabholz (GLP) 2019 eine zweite Motion (2019/128) ein, diesmal mit dem Zusatz «unter Mitwirkung des Quartiers». Diese Motion hat zu einem Bericht des Stadtrats geführt, welcher am 17. Januar mit 102 zu 13 Stimmen im Gemeinderat ablehnend zur Kenntnis genommen worden ist. Um der Forderung nach Mitwirkung im Quartier nachzukommen, fand am 25. November 2023 ein Partizipationsverfahren mit einem Dutzend Vertreterinnen und Vertretern der Quartiervereine Hirslanden, Hottingen und Witikon, des Gewerbes und weiteren Organisationen statt. Eine weitere, fürs 2. Quartal 2024 versprochene Veranstaltung dieser Art ist auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben worden.

Und das sind die Forderungen des Quartiervereins Hirslanden

  • Die Verbesserung des Lärmschutzes und der Verkehrssicherheit, insbesondere bei den Fussgängerüberquerungen und für Velofahrer (Tempo 30 / kürzere Querungsdistanzen / Spurreduktionen in der Witikonerstrasse).
  • Die Belebung des Einkaufsbereichs an der Hegibachstrasse, vorwiegend durch verkehrsberuhigende, lärm- und hitzereduzierende Massnahmen sowie attraktive Aufenthaltsbereiche.
  • Die Schaffung einer eigentlichen Platzqualität in der Wendeschleife des Trams durch Begrünung und Einrichtung von Sitzgelegenheiten sowie Verpflegungsmöglichkeiten für Jung und Alt.
  • Ein barrierefreier Zugang zum ÖV, gute Umsteigebeziehungen sowie Neuanordnung der Endhaltestellen der Überlandbusse. (Anmerkung: Die Sempacherstrasse ist für die Bus-Erschliessung nicht geeignet.)

Während die parlamentarischen Vorstösse aus den Jahren 2011 und 2019 ausschliesslich auf die Haltestellen und Umsteigebeziehungen am Klusplatz fokussierten, erweitert die Petition den Forderungskatalog hinsichtlich der Aufenthaltsqualität und der Funktion des Klusplatzes als eigentlichen Quartierplatz für Hirslanden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der heute unbefriedigenden Situation im Einkaufsbereich an der Hegibachstrasse und der Platzqualität in der Wendeschlaufe. Die zahlreichen vor Ort geführten Gespräche mit Anwohnern und Nutzern des Platzes haben die Richtigkeit dieser Forderungen erhärtet.

Mut zu realen Änderungen und neue Ansätze

Die Petition des Quartiervereins Hirslanden versteht sich nicht nur als Kritik am bestehenden Zustand des Klusplatzes und der bisherigen Untätigkeit des Stadtrats, sondern als Aufforderung, sich bei der Ausarbeitung von Lösungen nicht im Vornhinein von zu eng gefassten Vorgaben leiten zu lassen, sondern auch Visionen zuzulassen. Beim Quartierverein ist ein detaillierter Vorschlag eines seiner Mitglieder eingegangen, welcher u.a. die Einführung eines Verkehrskreisels und die Einrichtung der Barrierefreiheit in der Tramschlaufe vorsieht. Diese Ideen wird der Vorstand des Quartiervereins in Kürze dem Tiefbauamt unterbreiten.

pd/ls/Zürich24