Morgen Freitag, am letztes Schultag vor den Sommerferien, kommt es zu einer grossen Demo in Zürich-Nord. Dann machen sich die 2600 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen der Kanti Zürich-Nord auf den Weg von Oerlikon in den Uni-Campus Irchel. Dazu war sogar eine Demo-Bewilligung nötig. Grund des Marsches: Weil die Kanti Zürich-Nord saniert wird, findet der Unterricht die nächsten drei Jahre auf dem Areal der Uni Irchel statt. «Damit soll auch der Austausch mit den 6000 Studierenden und dem Uni-Lehrkörper gefördert werden», sagte Bildungsdirektorin Silvia Steiner kürzlich vor den Medien.
Nur 300 Mensaplätze für 2600 Schülerinnen und Schüler
Doch Probleme scheinen programmiert. Die neu gebaute Kanti-Mensa bietet lediglich 300 Plätze. Mittags sollen dank einem Turnussystems 600 Mahlzeiten geschöpft werden können. Pech gehabt haben Schülerinnen und Schüler, die in die Uni-Mensa ausweichen wollen. Während ein Uni-Professor (Lohndeckel 287 500 Franken pro Jahr) den internen Menüpreis bezahlt, müssen die Schülerinnen und Schüler tiefer in die Tasche greifen. Sie müssen den externen Betrag berappen, wie die Bildungsdirektion auf Anfrage bestätigt.
ASVZ hat Vorrang
Ein weiterer Kritikpunkt ist die eingeschränkte Möglichkeit der Schülerschaft, auf dem neuen Schulgelände Sport zu treiben. Zwar hat es in der temporären Kanti neu zwei Sporthallen und drei Fitnessarenen mit Nebenräumen. Das ist aber laut Betroffenen eher ein mageres Angebot. Dass die Räume des Akademischer Sportverband Zürich (ASVZ) von den Gymnasiasten genutzt werden können, ist eher unwahrscheinlich. «Die Nutzung der Krafträume ist prioritär beim ASVZ», so der Kanton. Möglich sei eine Mitnutzung nur dann, wenn die Auslastung durch den Hochschulsport dies erlaube. Der kürzlich verstorbene Sportreporter Walter Scheibli würde es wohl so benennen: «Essen und Sport: Uni 2, Kanti 0».