Kommentar von Lorenz Steinmann
Heute Freitag ist der letzte Betriebstag des Kumo am Bucheggplatz. Die Stadt hatte kein Interesse an einem Weiterbetrieb während der kommenden Sanierung der Fussgängerüberführung (im Volksmund «Spinne» genannt). Ebenso nicht am Hochsee-Frachtcontainer, den das Frauentrio Ronja Sakata, Lena Stauffer und Manuela Cagienard 2017 umgebaut hatten. Seither haben sie hier gewirtet und all die amtlichen Widrigkeiten umschifft. Zuerst war die Bewilligung an diesem lärmumtosten Ort ein Problem, bis sich Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) persönlich stark machte. Dann wollte die Stadt hier einen Bauplatz errichten, wogegen 1500 Unterschriften gesammelt wurden. Daraufhin liess sich Stadträtin Simone Brander (SP) zu einer Fristverlängerung erweichen.
Doch nun ist Schluss. Heute wurde von Stammgästen nochmals angestossen auf die turbulenten sieben Betriebsjahre. Manuela Cagienard schenkte aus und zuckte angesprochen auf die Schliessung mit den Schultern. «Einmal ist genug, wir haben gegen all die Widerstände gekämpft», jetzt sei das Kapitel abgeschlossen, der wilde Ritt durch den Zürcher Ämterdschungel Geschichte.
Tatsächlich tönt es wie ein Hohn, dass die Stadt gesagt hat, man könne sich ja für die Zeit nach der Sanierung wieder bewerben. Wertschätzung für die bisherige Innovation sieht anders aus.