Pascal Turin
Es ist Nachmittag, die Sonne steht hoch am Himmel. Andreas Fischer läuft an seinem leuchtenden roten Zug entlang. Er drückt auf alle Türöffnungsknöpfe. Die Türen gehen auf und schliessen sich wieder von selbst. Ein prüfender Blick unter den Zug, doch auch hier ist alles in Ordnung. Alle Schläuche hängen dort, wo sie sollen.
Fischer ist Lokführer bei der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU). Mit seiner modischen Sonnenbrille, der Dächlikappe und dem Dreitagebart sieht er genau so aus, wie man sich einen Lokführer vorstellt. Der 61‑Jährige, ursprünglich gelernter Elektromechaniker, fährt schon seit zehn Jahren Züge auf den Uetliberg oder durchs Sihltal. Die Begeisterung für seinen Beruf ist ihm immer noch anzumerken: «Dafür, dass wir ja nicht sehr weit fahren, haben wir schon eine super Strecke», sagt Fischer. Das Streckennetz der Privatbahn ist nur rund 27 Kilometer lang. Zum Vergleich: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betreiben ein Netz mit einer Länge von über 3000 Kilometern.