In der Stadt Zürich gibt es gemäss Tiefbauamt der Stadt Zürich zurzeit 103 Baustellen auf öffentlichem Grund, auf denen gearbeitet wird. Dies einschliesslich der Baustellen, die von einzelnen Werken direkt gebaut werden, wie zum Beispiel EWZ, E360°, Grün Stadt Zürich etc. Diese Baustellen schränken häufig alle Verkehrsteilnehmenden ein wie Zufussgehende, Velofahrende und Autofahrende. Ein Ärgernis ist, wenn Parkplätze für Material beansprucht werden. Häufig haben dann Anwohnende und Gewerbetreibende das Gefühl, die Stadt beanspruche diese ewig lang und habe das Material dort vergessen.
Nur wenn es keinen anderen Platz hat
«Bei jeder Baustelle muss Material an- und abtransportiert werden, und es braucht Zwischenlager und Bauinstallationen wie Container für die Bauleitung und das Personal», hält das Tiefbauamt der Stadt Zürich auf Anfrage fest. «Um den dafür nötigen Platz zu schaffen, müssen wir oft Parkplätze provisorisch aufheben oder Strassenabschnitte sperren.» Sie würden sehr darauf achten, belegte Parkplätze wenn möglich schon vor dem Bauabschluss wieder freizugeben. «Zwischenlager für Material und Container für die Bauleitung und das Personal werden auf Parkplätzen installiert, wenn kein anderer Platz auf öffentlichem Grund vorhanden ist», so das Tiefbauamt. Sie seien sich der Knappheit des öffentlichen Raums bewusst und würden darauf achten, die Bauinstallationen auf möglichst wenig Platz unterzubringen.
Oft erkennt man den Sinn nicht
Doch immer wieder sind Parkplätze für längere Zeit durch Material belegt, ohne dass Anwohnende den Sinn erkennen. «Die Dauer hängt vom Projekt ab», beschwichtigt das Tiefbauamt. «Parkplätze werden nur so lange benutzt, wie gebaut wird. Nach Fertigstellung der jeweiligen Bauabschnitte werden die Parkplätze wieder markiert und freigegeben.»
Trotzdem leiden Anwohnende und Gewerbetreibende unter den Sperrungen. «Die Belegung von Parkplätzen durch Bauinstallationen ist je nach Situation tatsächlich mit Nachteilen für das anliegende Gewerbe verbunden», hält Dominique Zygmont, Geschäftsleiter der City Vereinigung Zürich, fest. «Unter Umständen fallen wichtige Parkplätze während einer längeren Zeit weg.» Baustellen im direkten Ladenumfeld würden sich zudem negativ auf die Kundenfrequenz auswirken. «Es ist nachvollziehbar, dass sich teilweise keine andere Abstellfläche finden lässt – in diesen Fällen sollten aber Ersatzparkplätze zur Verfügung gestellt werden.» Die City Vereinigung sei oft im Gespräch mit der Stadt Zürich, um «situativ und generell die Baustellensituation in Zürich zu verbessern».
Entschädigungen verlangen
Dass wegen Baustellen die Laufkundschaft ausfällt, kann gravierende Konsequenzen haben. Dadurch können Gewerbetreibende unter Druck geraten und in ihrer Existenz bedroht sein. Nun setzt sich auch die Politik dafür ein, dass die Stadt an Betroffene Entschädigungen entrichtet. So will die FDP gemäss Përparim Avdili nach den Sommerferien einen entsprechenden Vorstoss im Gemeinderat lancieren, wie er gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagte.