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Züriberg
23.08.2024
23.08.2024 14:08 Uhr

Zoff um Spielgeräte und ein Planschbecken

Um diesen schmucken Park geht es.
Um diesen schmucken Park geht es. Bild: zvg/spielplatz-portal.ch
Der Park im Artergut ist bei der Bevölkerung sehr beliebt. Dass nun das Planschbecken den ganzen Sommer über ausser Betrieb ist, kommt schlecht an im Quartier. Kritisiert werden auch die vielen unpraktischen Anpassungen bei den Spielgeräten und beim WC.

«Die grosszügige, helle Parkanlage mit Planschbecken, Spielgeräten und den alten Solitärbäumen ist ein wichtiger Treffpunkt im Quartier.» So lautet die Beschreibung der Stadt Zürich zum Artergut in der Nähe des Kreuzplatzes. Doch momentan ist Feuer im Quartierdach.

Kein Einbezug

Denn seit letztem Herbst ist das Planschbecken ausser Betrieb. Ausserdem wurden beliebte Spielgeräte ersetzt und ein neues Züri-WC hingestellt, bei dem man für die Benützung des Wickeltischs zahlen muss und das Kinder nicht benutzen können, weil man die WC-Schüssel herunterklappen muss. Entsprechend sauer ist der Quartierverein. «Es wurde klar in Aussicht gestellt, dass das neue Becken im Sommer bereitsteht. Es ist sehr ärgerlich, dass dieser Zeitplan nicht eingehalten werden konnte – gerade bei dieser Hitze», lässt der Quartierverein gegenüber Zürich24 verlauten. Zudem habe die Stadt über die baulichen Verzögerungen nur sehr spärlich und nicht proaktiv kommuniziert. «Niemand im Quartier wusste genau, wann die Arbeiten im Artergut beendet sein würden», so ein weiterer Kritikpunkt. Zudem habe die Stadt nachträglich Änderungen vorgenommen, ohne den Quartierverein einzubeziehen. «Das ist nicht die feine Art», ist man überzeugt. Und weiter: «Uns wurde vorgängig mitgeteilt, dass die beliebte Spielburg bestehen bleibt. Wir waren selber überrascht, als dann plötzlich dieses neue Kletterungetüm da- stand.» Das sei für alle betroffenen Kinder und Eltern «ein grosses Ärgernis, dass wir wegen des Ersatzes der Spielburg nicht vorgängig angefragt wurden. Wir hätten uns klar dafür eingesetzt, die alte Burg zu behalten.» Nun sei man überhaupt nicht zufrieden mit den neuen Spielgeräten. 

Es geht noch bis Ende September

Zeit, bei der Stadt nachzufragen, warum das Planschbecken immer noch ausser Betrieb ist. «Wir bedauern die Verzögerungen der Bauausführung am Wasserbecken im Artergut sehr», heisst es von Grün Stadt Zürich. Die aktuelle Situation sei auch für die Stadt unbefriedigend. «Die Bauarbeiten haben bereits im Herbst/Winter 2023 gestartet und das Ziel war, die Anlage im Sommer 2024 eröffnen zu können.» Da sich sowohl die Zulieferung von Baumaterialien verspätete als auch Fachkräfte zur Installation fehlten, verzögerten sich die Arbeiten aber stark. Nun seien die Arbeiten an der Schwimmbadtechnik in den letzten Zügen und «wir gehen derzeit davon aus, dass das neue Wasserbecken der Bevölkerung bis spätestens Ende September zur Verfügung stehen wird». 

Stadt spricht von «positiven Rückmeldungen»

Und was ist mit den unbeliebten neuen Spielgeräten? Warum hat die Stadt etwas geplant, das offensichtlich krass den Wünschen der Bevölkerung widerspricht? «Generell beobachten wir bei Neuinstallationen im Spiel- und Aufenthaltsbereich, dass die Annahme der neuen Spielgeräte meist etwas Zeit benötigt.» In Bezug auf den Arterpark habe man bis anhin zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten. Von der Wahl der neuen Geräte ist die Stadt überzeugt: «Der Bereich und die Spielgeräte wurden durch versierte Landschaftsarchitekten und Spielplatzbauer individuell für den Ort und die Bedürfnisse der Nutzenden geplant und gemäss den bewilligten Plänen ausgeführt.» Dabei sei auch der Ersatz der «Burg» diskutiert worden. Man habe sie schlussendlich durch eine Installation «mit vielseitigen, neuen Spielmöglichkeiten ersetzt». Die alte Rutsche sei durch zwei Rutschstangen ersetzt worden, da sich «flächige Rutschen sehr stark erhitzen können und das Rutschen unmöglich wird. Dies ist bei Rutschstangen deutlich weniger der Fall», so das Fazit der Stadt. 

Lorenz Steinmann/Zürich24