Der Campus der ETH Hönggerberg soll basierend auf dem Masterplan 2040 urbaner werden sowie Raum für den zukünftigen Bedarf in Lehre, Forschung und Wissenstransfer bieten. Es sind mehrere neue Gebäude vorgesehen. Im Stadtmodell der Stadt Zürich sind neben den bestehenden Gebäuden vier weisse Gebäude zu sehen, was nur teilweise dem Masterplan 2040 entspricht. Bei zwei von diesen Gebäuden handelt es sich um die beiden mittelfristig geplanten Portalgebäude, die vor allem in Affoltern wegen ihrer Höhe umstritten sind. Dies verwirrt.
Maximale Höhen ausloten
«Da die ETH Zürich auf dem Hönggerberg etappenweise baut, sind die beiden Portalgebäude nach heutigem Planungsstand frühestens ab 2050 vorgesehen», teilt die ETH auf Anfrage mit. Im Stadtmodell seien auch zukünftige beziehungsweise hypothetische Gebäude dargestellt, das seien für die ETH auch die nach Sonderbauvorschriften zulässigen Gebäudevolumen auf dem Hönggerberg. «Dazu gehören die aktuell als ‹Platzhalter› dargestellten Volumen für die beiden Portalgebäude.» Mit den Sonderbauvorschriften seien die Höhen festgelegt, welche die ETH an den gekennzeichneten Stellen maximal bauen darf. «Wie die Portalgebäude aussehen werden und ob diese die maximal zulässige Höhe gemäss Sonderbauvorschriften ausnutzen werden, wird erst im Rahmen des konkreten Bauprojektes festgelegt», betont die ETH. «Da dies so weit in der Zukunft liegt und die Gebäude in keinem Finanzierungsplan stehen, gibt es noch kein eigenes Bauprojekt, über das die ETH auf einer Website informieren könnte.» Die Sonderbauvorschriften schaffen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine bauliche Weiterentwicklung des ETH Campus Hönggerberg. Solange diese in Kraft sind, finden die Bestimmungen der Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt Zürich im Geltungsbereich keine Anwendung. Sonderbauvorschriften müssen durch den Stadt- und Gemeinderat beschlossen und durch die kantonale Baudirektion genehmigt werden.
Schulleitungsstopp
Später als ursprünglich vorgesehen wird auch das HIC-Bürogebäude mit Werkstätten / Student Project House im nordwestlichen Teil des Campus realisiert. Der Neubau dieses Centre for Students and Entrepreneurs wurde durch einen Schulleitungsentscheid gestoppt. Die ETH beschloss einen Neustart, da sie mit Kostensteigerungen konfrontiert wurde, die zu einem Quadratmeterpreis führten, der sich für ein Gebäude der ETH mit der vorgesehenen Nutzung nicht rechtfertigen lässt. Das Projekt verzögert sich dadurch um rund zwei Jahre und soll voraussichtlich erst 2030 zur Verfügung stehen.
Ein riesiger Bauplatz
Trotzdem ist die ETH Hönggerberg bereits heute ein Bauplatz. Auf der Website der ETH sind grössere Bauprojekte in Ausführung und geplante Bauprojekte aufgeführt. Neben dem Rechenzentrum ist zurzeit auch das HPQ (Labor- und Bürogebäude) in Bau. Die ETH baut ein Physikgebäude mit zukunftsweisender Labor- und Büronutzung. Zudem wird das HPT, ein Lehr-, Forschungs-, Werkstatt- und Bürogebäude, saniert.
Strasse wird saniert
Nächstens realisiert werden soll die Sanierung der Wolfgang-Pauli-Strasse. Der urbane Aspekt des Campus soll unter anderem anhand eines zentralen Platzes zum Ausdruck kommen. Nebst Bäumen und Sitzmöglichkeiten sollen zur Retention mit Sträuchern bepflanzte Beete, sogenannte Raingardens, das Erscheinungsbild prägen. Dies soll ein lebendiger und attraktiver Aufenthaltsort für alle sein, der zum Verweilen einlädt. Die Busse fahren wie heute über die Wolfgang-Pauli-Strasse. Der Baustart ist 2026 vorgesehen, die Fertigstellung 2028.