Es sollte ein Megafest werden. Ein privates Komitee wollte von Freitagabend, 20. Juni, bis Sonntagnachmittag, 22. Juni 2025, ein dreitägiges Spektakel mit Konzerten, einer kleinen Chilbi und verschiedenen Ständen auf die Beine stellen. Das Festgelände sollte den Max-Frisch-Platz, die Affolternstrasse und die Therese-Gieshe-Strasse miteinbeziehen. «Dieser Veranstaltungsort verspricht eine gute Erreichbarkeit», war das OK überzeugt. Die Vorbereitung liefen bereits auf Hochtouren. Die verschiedenen Vereine und Organisationen wurden informiert und animiert mitzumachen. Es wurde eine Ideensammlung durchgeführt. Alle, unabhängig von Alter und Interessen, sollten angesprochen werden. Es sollte ein unvergessliches Erlebnis werden. Das OK rechnete mit um die 10 000 Besucherinnen und Besucher. Mit dabei im OK etwa Patrice Terreni (bekannt vom Instagram-Kanal «I love Oerlikon»), Quartiervereinspräsidentin Monika Wicki und QV-Vorstandsmitglied Martin Rastetter. Doch nun wurde bekannt, dass der zentrale und quartierverbindende Feststandort nicht bewilligt wurde. Jener Standort, über den sich die Stadt seit Jahren den Kopf zerbricht, wie er städtebaulich besser integriert werden könnte.
Knackpunkt Bahnhofplatz Nord
Den Ausschlag gaben die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ). Diese stimmten dem Veranstaltungsort nicht zu. Sie begründen dies auf Anfrage wie folgt: «Der Vorplatz Bahnhof Oerlikon Nord (Affolternstrasse) wird von vielen Fahrgästen als Umsteigehaltestelle benutzt.» Die vom Organisationskomitee vorgeschlagene Umleitung der Busse sei aufgrund der Strassenverhältnisse nicht möglich, weshalb sie alternative Umleitungen geprüft hätten. «Die einzig mögliche Umleitung via Birchstrasse, Sophie-Taeuber-Strasse zur provisorischen Haltestelle in der Therese-Gieshe-Strasse vor der Binzmühlestrasse würde jedoch bedeuten, dass die betroffenen Fahrgäste rund 350 Meter zum Bahnhof laufen und dabei das Veranstaltungsareal queren müssten.» Somit könnten Anschlüsse nicht gewährleistet werden.
Grosse Enttäuschung beim OK
Die Enttäuschung für das OK ist nun gross. «Nach mehreren Diskussionen hat sich dann ein Teil des Organisationskomitees zurückgezogen», teilt Martin Rastetter vom Vorstand Quartierverein Oerlikon auf Anfrage mit. Er war ebenfalls im OK. «Eine kleine Gruppe will ein Minifest auf dem Gelände der Maschinenfabrik Oerlikon MFO-West, das heisst auf dem Platz beim Schuppen neben dem Kamin, organisieren», weiss Rastetter. Von dieser Gruppe konnte bis Redaktionsschluss aber niemand erreicht werden, der Auskunft geben könnte über den Stand der Planung.
Letzte Ausgabe vor fünf Jahren
Das letzte Oerliker Fest fand 2019 auf der Offenen Rennbahn statt. 2020 musste es wegen der Coronapandemie abgesagt werden.