Pia Meier
Der Saal im Gemeinschaftszentrum Grünau war bis auf den letzten Platz besetzt. Grund dafür war weniger die geplante Instandsetzung und Erweiterung des Gesundheitszentrums für das Alter, sondern die geplante Schulanlage Tüffenwies, über deren Lage kontrovers diskutiert wurde. Über Letzteres wird aber am 22. September abgestimmt, weshalb an dieser Stelle nicht mehr darauf eingegangen werden kann.
Das Gesundheitszentrum für das Alter hingegen soll von 2029 bis 2032 umfassend instandgesetzt und mit einem Neubau erweitert werden. Zugleich soll der Aussenraum zu einem attraktiven Treffpunkt für das Quartier aufgewertet werden. Renate Monego, Direktorin Gesundheitszentren für das Alter, Jennifer Dreyer, Direktorin Immobilien Zürich, und Daniel Zeller, Stellenleiter Drehscheibe Altstetten-Grünau, informierten detailliert über die Pläne.
Es braucht mehr spezialisierte Pflege
«Eine Zielsetzung aus der städtischen Altersstrategie 2035 ist, dass die betagten Menschen im Quartier bleiben können», sagte Monego. Es brauche aber vermehrt spezialisierte Pflege, was entsprechende Räume benötige. «Demenz erfordert einen höheren Betreuungs- und Pflegebedarf.»
Das erneuerte Gesundheitszentrum für das Alter Grünau wird neu 120 Plätze für Bewohnerinnen und Bewohner mit einem mittleren bis hohen Betreuungs- und Pflegebedarf mit spezialisierter Pflege sowie mehrere Abteilungen für an Demenz erkrankte Menschen einschliesslich geeigneter Aussenräume, sogenannten Demenzgärten, anbieten können. Geplant sind Einerzimmer mit Nasszelle sowie ein gemeinschaftlicher Wohn- und Essbereich.
Zurzeit gibt es im Gesundheitszentrum fürs Alter Grünau 68 Plätze. Im Erweiterungsbau, welcher anstelle des heutigen Personalgebäudes errichtet werden soll, sind zirka 52 Plätze vorgesehen.
Dreyer wies darauf hin, dass die gezeigten Folien keine Projekte seien, sondern nur eine Volumenstudie. Sie ging auf die baulichen Pläne ein. Das Gesundheitszentrum für das Alter Grünau ist seit 45 Jahren in Betrieb. Es benötige deshalb eine umfassende Instandsetzung. Gebäudehülle, Technik und Innenausbau hätten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und entsprächen nicht mehr den betrieblichen Anforderungen. Die Pläne sehen vor, dass das Hauptgebäude instandgesetzt und mit dem Erweiterungsneubau verbunden wird. «Diese bauliche Lösung ermöglicht die Einsparung von 15 bis 20 Prozent an Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem Ersatzneubau», so Dreyer.
Ein neuer Treffpunkt fürs Quartier
Die städtische Altersstrategie 2035 setzt zudem auf Offenheit gegenüber den Quartierbewohnenden: So soll die Infrastruktur des Gesundheitszentrums wie etwa der Mehrzwecksaal, das öffentliche Restaurant, die Räumlichkeiten für Coiffure und Podologie nicht nur den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gesundheitszentrums vorbehalten sein, sondern auch dem Quartier als Begegnungsraum dienen.
Passend dazu will die Stadt – wie im Mitwirkungsprozess «Big Picture Grünau» von den Anwohnenden gewünscht – den Aussenraum des Gesundheitszentrums zusammen mit benachbarten Freiflächen aufwerten und zu einem attraktiven und grosszügigen Zentrum für das Quartier gestalten, wie Dreyer ausführte. Der Dorfplatz sei wichtig fürs Quartier. «Ich freue mich, dass die Stadt diesen ins Projekt miteinbezieht», meinte Zeller.
Der Dorfplatz soll gemäss den Erkenntnissen aus dem Prozess «Big Picture Grünau» umgestaltet werden, das heisst ein neuer Aussenraum mit neuen Angeboten werden. Dieser soll ein Mehrwert fürs Quartier sein. Beim mehrstufigen Mitwirkungsprozess von 2021 bis 2022 wurde die Bevölkerung in die Erarbeitung des Zielbildes «Big Picture» eingebunden. Eingebracht wurden für den Dorfplatz zum Beispiel Brunnen, Boule-Platz, Schachspiel, Sitzgelegenheiten und anderes.
Bezug voraussichtlich im Jahr 2032
Im nächsten Jahr will die Stadt den Architekturwettbewerb fürs Gesundheitszentrum für das Alter durchführen. Das Quartier ist durch Zeller vertreten. Gesucht wird ein Projekt, welches eine nachhaltige Lösung, Qualität und gleichzeitig ein modernes Zuhause für die Bewohnenden bietet.
Für die Projektierung des Bauvorhabens, einschliesslich Durchführung des zugehörigen Architekturwettbewerbs, beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat 10 Millionen Franken an neuen einmaligen Ausgaben. Baustart wäre voraussichtlich 2029. Der Bezug ist im Jahr 2032 geplant.