Ruth, Maria und Trudi kommen für das Gespräch ins GZ-Café. Maria hat Fotos von 1998 dabei. Es wird viel gelacht. Ruth wurde von den Börsegründerinnen angefragt, ob sie mithelfe – das war vor 40 Jahren. Damals war die Börse viel kleiner. In all den Jahren hat sie sich stetig weiterentwickelt und wurde grösser. Trudi und Maria sind seit ca. 33 Jahren als Co-Leiterinnen dabei. Per Zufall vorbeigekommen bzw. schon im Café aktiv gewesen; angefragt worden und hängen geblieben.
Warum blieben sie dabei, obwohl die eigenen Kinder längst aus der Börse rausgewachsen sind? «Ach, ich habe einfach immer weitergemacht. Es war schön, die Leute vom Börseteam wiederzusehen», meint Ruth. Trudi und Maria ergänzen: «Das Weitergeben von Kindersachen ist einfach sinnvoll. Uns ging es nicht nur darum, für uns Sachen zu finden, sondern um das Ganze!» «Und ich ‹nusche› einfach gerne», sagt Trudi lachend. «Alles sortieren und das Rechnen. Es ist toll, wenn die Abrechnung stimmt.» Maria ist jeweils im Spielraum anzutreffen, wo sie sich über die schönen Sachen freut, die gebracht werden. Es sei schön, in einem bunt gemischten Team zu arbeiten.
Es gab sicher auch schwierige Momente, wo nicht alles klappte und die Stimmung angespannt war. Aber das löste sich meistens schnell auf. «Zurzeit ist das Team super. Es ist toll, wie alle aktiv mitmachen und sich einbringen. Es herrscht eine gute und lockere Stimmung», bekräftigen die drei. Ruth ist nun 80 geworden und hat im Frühling entschieden, dass es ihre letzte Börse war. Sie sei schon ein bisschen wehmütig, aber sie mache jetzt andere Sachen. Trudi und Maria sind weiterhin motiviert. Vielleicht mal die Co-Leitung abgeben. Aber das eile nicht.
Mit zwei jungen Freiwilligen hat das GZ auf dem Spielplatz gesprochen. Ella und Seraina sind 11 Jahre alt und seit vier Jahren dabei. Sie kamen mit ihren Müttern mit und schauten erst zu. «Irgendwann haben wir angefangen, die Sachen in den Schuh- und Spielzeugraum zu tragen», meint Seraina. «Am liebsten richten wir den Schuhraum ein. Es macht Spass, die Schuhe zu sortieren, und es ist toll, dass wir die Spielsachen vor den anderen anschauen können», sind sie sich einig. Ella ergänzt: «Wir haben auch schon selber Sachen zum Verkaufen gebracht.»
Auf die Frage, ob sie sich zum Börseteam zugehörig fühlen, zögern sie kurz: «Also wir gehören schon dazu. Meistens fragen wir die Erwachsenen einfach, was wir tun sollen. Es ist noch schwierig zu beschreiben.» «Ich bleibe auf jeden Fall so lange dabei, wie es mir Spass macht und Ella dabei ist», bekräftigt Seraina. «Und ich, solange du dabei bist», sagt Ella grinsend.
Für alle ist klar, warum es die Kinderartikelbörse braucht: Das Weitergeben von gut erhaltenen Sachen ist sinnvoll!