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Zürich Nord
12.09.2024

Velogruppe Zürich-Nord: Auf der Königstour über den Hirzel

Über die Pro-Senectute-Velogruppe Zürich Nord gibt es wieder Positives zu berichten.
Über die Pro-Senectute-Velogruppe Zürich Nord gibt es wieder Positives zu berichten. Bild: zVg
Viel Abwechslung, viele Eindrücke, schöne Velowege, ein idealer Picknickplatz, ideales Tourenwetter – die «Hirzel»-Velotour der Pro-Senectute-Velo­gruppe Zürich Nord wurde zur Königstour der Saison 2024.

Die mit dem einfachen Namen «Hirzel» betitelte Velotour der Pro-Senectute-Velo­gruppe Zürich Nord, welche kürzlich stattfand, darf ohne Übertreibungen als die Königstour der Saison 2024 bezeichnet werden. So viel Abwechslung, so viele Eindrücke, so viele Steigungen und Abfahrten, schöne Velowege, verkehrsarme und -reiche Strassen, Schotterwege, Trampelpfade, ein idealer Picknickplatz, gediegene Zwischenhalte, dazu noch ideales Tourenwetter und eine Seeüberquerung mit der Fähre, das gab und gibt es sehr selten. Mit Bildern zu all diesen Impressionen hätte locker eine Doppelseite dieser Zeitung gefüllt werden können – weshalb auf eine Bebilderung dieses Artikels für einmal verzichtet wird.

Die Vielfalt der Strecke

Eine erste Gruppe von etwa sechs Leuten startete beim Bahnhof Oerlikon und fuhr zum Bucheggplatz, dann hinunter zum Wipkingerplatz, durch die Langstrassen-Unterführung und die Europaallee zum Platz vor der Sihlpost, wo die zweite, grössere Gruppe bereits wartete. Innerstädtisch fuhren dann 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer los, einigermassen der Sihl entlang bis zur Allmend, über den ­langen Steg nach Wollishofen, vorbei an ­Siedlungen unterschiedlichsten Charakters – gepflegte, aber auch vernachlässigte Altbauten, schöne Vorgärten, Baustellen für genossenschaftliche Ersatzneubauten und unmittelbar vor der Stadtgrenze die vor bald 100 Jahren erbaute Werkbund-Wohnsiedlung Neubühl.

Für die Vormittagspause kehrte man im Stockengut in Kilchberg ein. Danach wurde es dörflicher und ländlicher. Rüschlikon wurde bergseits der Autobahn umfahren. Auf Feldwegen kam die Gruppe dann nach Gattikon, darauf an die beiden Gattikerweiher. Nach einem stetig ansteigenden, ziemlich langen Waldweg erreichte sie den Horgenberg, mit viel Aussicht auf den Zürichsee und dessen Goldküste. Und nach einem weiteren Effort und einem Gleichgewichtstest auf einem Trampelpfad hatte die Gruppe einerseits mit 760 m ü. M. den höchsten Punkt der Tour und anderseits auch den Platz für das Mittagspicknick oberhalb der Ortschaft Hirzel erreicht.

Der Nachmittag für Talfahrer

Nach der Mittagspause folgte der für Abfahrerinnen und Abfahrer attraktive Teil der Tour, die Talfahrt von 760 auf 410 m ü. M. Da gehörte die volle Aufmerksamkeit der Strasse. Die Tourenleitung sorgte auch dafür, dass die – ungeschriebene – Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h meistens eingehalten wurde. Im Bistro beim Fährhafen Horgen «klagten» einige, sie hätten todmüde Finger – vom Bremsen. Zur landschaftlichen Vielfalt der kurvenreichen Strecke kann deshalb erst berichtet werden, wenn die Tourenleitung zum Schluss kommt, dass man die Route auch einmal in der umgekehrten Richtung befahren könne.

Nach der Überfahrt auf die andere Seeseite zum Fährhafen Meilen wurden die Velofahrerinnen und Velofahrer wieder mit der Realität konfrontiert, mit dem Anstieg zur Route 66 – nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Route 66! Dieser interkantonale Veloweg führt von Rapperswil nach Baden, dem Zürichsee entlang immer auf einer Höhe von etwa 50 Metern oberhalb der Seestrasse, also durch die Villenquartiere der Goldküste. Da gab es alles zu sehen, bescheidene, etwa 100-jährige Häuser, gehobene ältere Villen, architektonisch überzeugende Ein- und Mehrfamilienhäuser, aber auch ­offen zur Schau gestellten Protz. Auf Stadtgebiet führte die Route am Bahnhof ­Tiefenbrunnen ein Stück weit auf der Seefeldstrasse und dann zum offiziellen Schluss der Tour am Zürichhorn – wo es der Zufall wollte, dass die Velogruppe noch den Schwimmerinnen und Schwimmern bei der Seeüberquerung zuschauen konnte.

60 km lang, mit 800 Höhenmetern

Nicht ganz glücklich war am Ende die Idee der Tourenleitung, die Gruppe durch das Gewimmel auf den Quaianlagen und der Quaibrücke und der Limmat entlang zum Landesmuseum zu führen. Bis hinauf zum Bucheggplatz und hinunter nach Oerlikon kamen 60 Velokilometer und insgesamt 800 Meter Steigungen zusammen – also eine Tour, die körperlich etwas forderte und sensationell abwechslungsreich war. Wer nicht dabei war, der oder die hat da wirklich etwas verpasst.

(e.)