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Zürich Nord
14.09.2024

Anti-Abtreibungsdemo mit SP-Protest

Die SP 11 protestierte friedlich gegen den «Marsch fürs Läbe».
Die SP 11 protestierte friedlich gegen den «Marsch fürs Läbe». Bild: zvg.
Mehrere hundert Leute nahmen heute am bewilligten «Marsch fürs Läbe» statt. Die Veranstaltung konnte laut Stadtpolizei ohne nennenswerte Zwischenfälle durchgeführt werden. Die SP 11 erinnerte daran, dass Abtreibungen seit Langem legal seien.
 

Nach 14 Uhr versammelten sich mehrere hundert Personen auf dem Marktplatz in Oerlikon für den «Marsch fürs Läbe» und führten anschliessend eine bewilligte Demonstration im Kreis 11 durch. Im Umfeld der Veranstaltung, kontrollierte die Stadtpolizei aufgrund von Aufrufen zu Störaktionen über 100 Personen und wies sie weg. Fünf Personen wurden vorübergehend für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht.

Die SP Zürich 11 und die SP Frauen Kanton Zürich wollten friedlich gegen die Demo und deren Aussagen halten. Sie wollten im Rahmen einer Flyeraktion rund um den Marktplatz Oerlikon «über reproduktive Rechte» aufklären.

«Wir wollen diesen antifeministischen und reaktionären Anlass im Kreis 11 nicht schweigend hinnehmen, sondern zeigen klar Haltung für die körperliche Selbstbestimmung», wird Jan Suter, Co-Präsident SP Zürich 11, in einer Mitteilung zitiert. In Flyern wurde über das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität inklusive des Rechts auf reproduktive Selbstbestimmung erinnert – ein Transparent mit dieser Aufschrift setzt ein zusätzliches Statement.

Fristenregelung gilt seit 2006

Die heute geltende Fristenregelung wurde vor 22 Jahren mit grosser Mehrheit an der Urne angenommen; die Kostenübernahme durch Krankenkassen 2014 nochmals deutlich bestätigt. Doch der rechte Backlash ist laut der SP real: Der «Marsch fürs Läbe» sowie jüngst zwei Volksinitiativen gegen die Fristenregelung zeigten, dass das Recht auf den eigenen Körper auch in der Schweiz noch immer gesellschaftlich und politisch umkämpft ist.

Vorstand Frauen SP Kanton Zürich auch dabei

«Die freie Wahl, ob und wann jemand Kinder kriegt, ist ein Menschenrecht. Zudem ist die Fristenregelung seit über 20 Jahren Volkswille. Wir fordern deren uneingeschränkte Umsetzung – ohne gesellschaftliche Verurteilung, sondern mit einer bestmöglichen Begleitung und Beratung», fügt Anne-Sophie Keller, Vorstand SP Frauen Kanton Zürich, an. «Wir werden uns auch in Zukunft mit aller Kraft gegen jegliche Angriffe auf die Selbstbestimmung wehren. Nur mit einem uneingeschränkten Zugang zu Abtreibungen kann die körperliche und psychische Gesundheit von Frauen und trans/nonbinäre Menschen geschützt werden. Das muss an oberster Stelle stehen.»

ls/pd/Zürich24