Fanny Andermatt
Der Wettergott zeigte Erbarmen: Kurz vor dem Festbeginn um 11 Uhr zogen die Regenwolken am Tag der Jubiläumsfeier von dannen. Schnell wurden die letzten Regentropfen von den Stühlen gewischt und die Kissen gerichtet und die Türen konnten geöffnet werden. Am 14. September öffnete der Bürglipark Enge (ehemals Alterswohnheim Enge) die Türen für seine Gäste.
Unter die Bewohnenden und die Mitarbeitenden des Bürgliparks Enge mischten sich Angehörige, Menschen aus der Nachbarschaft sowie aktuelle und ehemalige Mitglieder des Stiftungsrates, unter anderem Altstiftungsratspräsident Martin Zollinger. Mit Altkirchenrätin Brigitte Lauffer konnte sogar ein Gründungsmitglied willkommen geheissen werden. Auch zwei Vertreterinnen des Tiefbauamtes der Stadt Zürich gesellten sich zur Jubiläumsgesellschaft: Stadträtin Simone Brander (SP) und Projektleiterin Valérie Leimgruber waren wegen des Jubiläumsprojekts «Mehr Bänke fürs Quartier Enge» gekommen.
Für das Quartier neue Sitzbänke
Vielleicht sind sie einigen Leserinnen und Lesern schon aufgefallen: Im Quartier Enge sind an verschiedenen Orten neue Sitzbänke montiert worden. Die Tafeln daneben geben Auskunft darüber, dass es sich bei den Bänken um ein Jubiläumsprojekt des Bürgliparks Enge handelt. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt Zürich umgesetzt.
Stadträtin Brander würdigte das Projekt in ihrer Rede als Symbol der Verbundenheit und der Wertschätzung der Stadt, ihren Menschen und dem Quartier gegenüber. Denn Sitzbänke seien weit mehr als nur Möbelstücke im öffentlichen Raum, wie sie ausführte: «Sie bieten uns allen einen Moment der Ruhe und Erholung. Für alle Generationen sind sie häufig ein willkommener Ort zum Innehalten.» Stadträtin Brander weiter: «Sie sind Orte des sozialen Austauschs. Besonders für ältere Menschen sind solche Begegnungen von unschätzbarem Wert. Sie bieten die Möglichkeit, sich mit der Gemeinschaft verbunden zu fühlen und Teil des lebendigen Stadtlebens zu bleiben.»
Für den Garten eine Kugelbahn
Das zweite Jubiläumsprojekt wurde vom Künstler Hanns-Martin Wagner erschaffen und steht im Garten des Bürgliparks Enge: eine grosse Kugelbahn. Die Kinder lieben sie, in den älteren Menschen werden Erinnerungen an ihre Kinderjahre geweckt. Und nun können sie zusammen neue Erinnerungen schaffen.
Die Kugelbahn lädt zum Ausprobieren und Entdecken ein. Sie fordert die Motorik und fördert die Kraft der Bewohnerinnen sowie Bewohner des Bürgliparks. Das gemeinsame Spielen verbindet, schafft Kontakt, bietet Gesprächsstoff. Wo keine Worte mehr möglich sind, beispielsweise bei an Demenz erkrankten Menschen, verbindet das gemeinsame Spiel, die Freude daran, das Lachen darüber. Das Schauen und Staunen führt die Menschen zusammen. Der Spieltrieb und die Entdeckerlust bleiben bis ins hohe Alter erhalten. Die Kugelbahn konnte mit grosszügiger Förderung verschiedener Unterstützerinnen und Unterstützer realisiert werden.
Alterswohnheim mit neuem Namen
Was wäre ein Jubiläum ohne Überraschungen? Diese kam in Form eines Namenswechsels und eines neuen Logos daher, welche beide am Festtag feierlich enthüllt wurden. Aus dem «Reformierten Alterswohnheim Enge» ist der «Bürglipark Enge» geworden. Der Name Bürglipark Enge knüpft an Bekanntes an: Viele Menschen aus dem Quartier nennen das Alterswohnheim liebevoll «Bürgli» in Anlehnung an den Flur- und Strassennamen. Und die beiden Hausgärten bilden zusammen mit dem angrenzenden Grünraum der reformierten Kirche eine parkartige Landschaft, den Bürglipark Enge eben.