Pia Meier
Die Freude von Daniel Zeller und Nina Büsser von der Drehscheibe Altstetten/Grünau war gross, dass so viele Menschen an den Anlass «Älter sein und werden im Kreis 9» gekommen waren. «Wir haben uns seit einem Jahr zusammen mit den Mitgliedern des Sozialrapports Kreis 9 vorbereitet», sagte Zeller.
Eröffnet wurde der Anlass von Stadtrat Andreas Hauri (GLP). Er wies darauf hin, dass viele ältere Menschen selbstbestimmt zu Hause leben möchten. «Dies wollen wir unabhängig von der sozialen, der wirtschaftlichen und der gesundheitlichen Situation so lange wie möglich ermöglichen.» Aber auch Menschen mit Demenz sollen sich in Zürich sicher fühlen. Ziel der Stadt ist, die Lebensqualität im Alter für die Betroffenen und die Angehörigen zu verbessern.
Demenz stand im Mittelpunkt
Auch Andrea Grubauer, Leiterin Psychologischer Dienst Stadtspital Waid, ging in ihrem Vortrag zum Thema «pflegende Angehörige» auf das Thema Demenz ein. Von den 7700 Menschen, die in der Stadt Zürich unter Demenz leiden, leben 60 Prozent zu Hause. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab es in der Schweiz 2024 circa 157 000 Demente, zwei Drittel von ihnen leben zu Hause. Bis 2050 wird mit einer Zunahme auf 300 000 Personen mit Demenz gerechnet.
Grubauer wies darauf hin, dass es unterschiedliche Formen von Demenz gibt: Alzheimertyp, vaskuläre Demenz, alkoholinduzierte Demenz und Parkinson, um nur einige zu nennen. «Eine frühe Diagnose hilft, den Prozess zu verlängern, eine Heilung gibt es aber bis heute nicht.» Im Laufe des Prozesses gehen viele Fähigkeiten verloren. Das steigere den Koordinationsbedarf bei den Angehörigen. Da viele Angehörige noch berufstätig seien, sei zudem das Zeitbudget limitiert. Mit der Zeit fehle häufig auch die Kraft. Dass Betroffene externe Unterstützung häufig ablehnen würden, mache es nicht einfacher. Aber auch die Persönlichkeitsveränderungen belasten die Betroffenen. «Das Rad dreht sich immer schneller», sagte Grubauer. «Man muss aufpassen, dass man nicht selbst krank wird und zum Beispiel in eine Depression verfällt.» Doch was können Angehörige tun? «Sich Freiräume schaffen, sich mit Freunden treffen, körperliche Aktivitäten pflegen, Wellness oder Ferien geniessen», bekräftigte Grubauer. Damit dies möglich wird, braucht es aber Unterstützung. In der Stadt Zürich gibt es diverse Angebote wie Spitex, Nachbarschaftshilfe, Mahlzeitendienst, Entlastungsdienst Kanton Zürich, Gerontologische Beratungsstelle SiL (SiL steht für sozialmedizinische individuelle Lösungen), Alzguide oder Alzheimer.