Pascal Turin
Von Zürich aus bis ganz nach oben: Die Emil Frey Gruppe ist gemäss den Branchenanalysten des International Car Distribution Programme – kurz ICDP – Europas grösster Autohändler. 2024 feiert das Familienunternehmen mit Sitz in Altstetten sein 100‑Jahr-Jubiläum. Alles begann am 1. Oktober 1924, und zwar an der Schwingerstrasse 3 im Kreis 6.
Damals eröffnete der erst 26‑jährige Mechaniker Emil Frey eine Fahrrad- und Motorradwerkstatt. «1924 hatte Emil Frey noch kein Geld für den Handel mit Motorrädern oder gar Autos zur Verfügung», heisst es dazu in einer Medienmitteilung des Unternehmens zum Jubiläum. Es sei darum eine bescheidene, kleine Werkstatt gewesen. Schritt für Schritt baute der Fachmann aber sein Geschäft aus. «Er bezog – nun auch als Vertreter führender englischer Automarken – neue, zentrale Standorte in Zürich», schreibt dazu Karl Lüönd (79), der sich einen Namen als Medienexperte und Autor gemacht hat, im Buch «Zürich in 100 Geschichten». Beim Ausbruch des 2. Weltkriegs beschäftigte er über 60 Mitarbeitende. 1948 eröffnete er sein erstes eigenes Autohaus in Altstetten.
Im Rentenalter war der Unternehmer laut Historiker Karl Lüönd dann gezwungen, seine Firma neu zu erfinden, um die inzwischen 400 Arbeitsplätze seines Import- und Garagenunternehmens zu sichern. «Die Lösung fand er 1964 auf einer Ferienreise in Südafrika. Die Familie Frey besuchte in Durban einen Bekannten, der eine japanische Automarke mit einem damals in der Schweiz noch unbekannten Namen vertrat: Toyota!», heisst es im Buchkapitel mit dem Titel «In Unterstrass gegründet, in Europa bewährt». Emil Frey sei von der soliden Verarbeitung und der Ausstattung der Fahrzeuge angetan gewesen. Kurze Zeit später reiste er nach Japan – und kam mit dem Vertrag für die schweizerische Alleinvertretung zurück.