Pascal Turin
Die Stimmung ist locker, an den kleinen Tischen beugen sich Seniorinnen und Senioren über ihre Smartphones. Heute ist die Nachbarschaftshilfe Kreis 2 mit ihrem «Digi-Kafi» im Foyer der Tertianum Residenz Enge zu Gast. Das Angebot will Orientierung im digitalen Dschungel bieten. Im Kreis 2 finden dazu seit Ende April einmal im Monat an drei Standorten Anlässe statt, bei denen Freiwillige Fragen zu Handy & Co. beantworten. In anderen Quartieren gibt es ähnliche Angebote, entweder von anderen Nachbarschaftshilfen oder auch durch die Caritas Zürich – im Kreis 9 zum Beispiel den «Digi-Treff» im Stellwerk 500 an der Hohlstrasse.
«Wie muss ich vorgehen, wenn ich auf Facetime jemanden anrufen möchte?», fragt Rolf Wild. Er zeigt sein iPhone. Facetime ist eine App für Videotelefonie auf dem Handy. Zudem möchte der frühere Aktienhändler wissen, wie man einen QR-Code scannt. Seit vier Jahren lebt er mit seiner Frau im Tertianum. Der 92‑Jährige ist natürlich kein Digital Native, also eine Person, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist, er interessiert sich aber sehr für Handys und Computer.
Genauso Hans-Werner Eggmann, der ebenfalls mit einigen Fragen ins «Digi-Kafi» gekommen ist und alle Antworten minutiös auf einem Block notiert. Der 79‑Jährige musste von Berufs wegen mit Computern arbeiten und setzt sich noch heute im Alltag damit auseinander. Er besitzt neben einem iPhone einen iMac und zusätzlich ein iPad. Eine seiner Fragen an diesem Nachmittag ist, wie das Back‑up – das Sichern der Daten – beim iPhone und iPad genau funktioniert.