Bei Familie Singer steht Weihnachten vor der Tür, was den Puls in die Höhe schnellen lässt: Vom Einkauf der Geschenke über das Schreiben der Weihnachtskarten bis hin zum Aufstellen des Christbaums muss alles innert weniger Tage organisiert werden. Genug komplex für eine Seminararbeit, findet Tochter Susanne, und verfasst einen 1400-Punkte-Plan, nach welchem die Vorbereitungen auf das grosse Fest ablaufen sollen. Ihr Ziel, «Wiehnacht nach Plan» durchzuführen, gibt dem Stück, welches ursprünglich aus der Feder von Anton Erlinger stammt, aber vom Turmtheater St. Veit sehr frei übernommen wurde, auch seinen Namen.
Anpassungen waren auch in Bezug auf die Örtlichkeit der drei Aufführungen notwendig: Weil der grosse Saal der Pfarrei Herz Jesu Oerlikon derzeit eine Baustelle ist, findet das Theater nun gleich in der Kirche selbst statt. Der deutlich grössere und eindrückliche Raum sorgt für eine spezielle Atmosphäre, welche dem Stück einen würdigen Rahmen verleiht. Und auch die Nachteile werden ausgemerzt: Dank Mikrofonen ist eine gute Akustik trotz Widerhall garantiert.
Antiautoritäre Überzeugungsarbeit
So ist zu hören, dass Susanne ihr Weihnachtsmanagement sogleich in die Praxis zu übersetzen gedenkt. Nur: Die als Testobjekt auserwählte Familie will nicht so recht mitmachen. Gerade Vater und Bruder sorgen sich ob dieser lächerlichen Idee um den Ruf der Familie und hecken einen Plan aus, um Susanne, wie betont wird, «anti-autoritär» von ihrem Vorhaben abzubringen. Für dieses Unterfangen werden auch Verwandte und Bekannte eingespannt. Weil sich Susanne trotz aller Widerstände aber nicht von ihrem Plan abbringen lässt, entwickelt sich ein Geduldsspiel mit offenem Ausgang, welches auf heitere und kurzweilige Art und Weise ein Licht auf die anstehende Adventszeit wirft.