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Zürich West
09.11.2024
08.11.2024 19:51 Uhr

Restaurant Schlachthof: Kaum eröffnet, schon wieder zu

Und schon wieder muss die Stadt einen neuen Pächter suchen.
Und schon wieder muss die Stadt einen neuen Pächter suchen. Bild: zvg./Restaurant Schlachthof/Stadt Zürich
Diese Vermietung der Stadt ging in die Hosen. Nach einem halben Jahr schon stiegen die neuen Pächter des Restaurants Schlachthof wieder aus. Lag es an der (zu) fleischlosen Karte?

Das legendäre Restaurant Schlachthof an der Ecke Basler- und Herdernstrasse ist schon wieder zu. Nach grossem Umbau und dreijähriger Schliessung wurde es erst im April 2024 wiedereröffnet. Auf Anfrage bestätigt Kornel Ringli von Liegenschaften Stadt Zürich, dass die von der Stadt ausgesuchten Pächter den nötigen «Schnuuf» nicht gehabt hätten. «Das schlechte Wetter im Frühling sorgte für einen ungünstigen Start. So kam das Restaurant nie richtig in die Gänge», so der Sprecher. «Nach der langen Schliessung braucht es Zeit, um den Standort wieder in den Köpfen der Gäste zu verankern.»

Spagat mit vegetarischen Speisen

Bald werde die Pacht neu ausgeschrieben. Immerhin könnten Interessierte das Lokal aktuell fertig eingerichtet anschauen gehen. Für die gescheiterten Pächter war das schwieriger, konnten sie im November 2023 doch lediglich eine Baustelle inspizieren. Die zwischen 1907 und 1909 erbauten Gebäude, das zum ebenfalls in jener Zeit erstellten Schlachthofensemble gehört, steht unter Denkmalschutz. Entsprechend lange dauerte die Sanierung. So verschwand die Beiz aus dem Bewusstsein der Bevölkerung. Dazu kam, dass die Stadt 2023 eine neue Mietpartei suchte, die «neben den seit jeher gebotenen Fleischgerichten auch überzeugende vegetarische Speisen anbieten kann». Ein Spagat, der so gar nicht zum Namen «Schlachthof» passen wollte. Entsprechend schlecht goutierte das Publikum offensichtlich das neue Angebot.

Schnitzel für 50 Franken

Das Restaurant Schlachthof gehört zu den gut 80 Restaurants und Kiosken, die Liegenschaften Stadt Zürich in ihrem Portfolio führt. Darunter sind bekannte Häuser wie der «Neumarkt», der «Adlisberg», die «Waid», die «Fischerstube» oder der «Falken» in Wiedikon. Aber auch der ehemalige «Mohrenkopf» im Niederdorf, der heute «Frisk Fisk» heisst und Fisch aus Norwegen anbietet. Das «Frisk Fisk» zeichnet sich aus durch überaus teure Angebote. Auch im «Schlachthof» waren die Preise diskutabel. Das Kalbsschnizel etwa kostete mit für 7 Franken separat verrechneten Pommes 50 Franken. Für den Kreis 4 nicht gerade wenig.

Lorenz Steinmann/Zürich24