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Zürich West
03.12.2024
04.12.2024 06:15 Uhr

Kündigung: Schock für 300 «Sugushaus»-Mieterinnen und Mieter

Im Advent flatterten diese Briefe in die Häuser. Jetzt müssen die Mietparteien raus. Dabei sprachen von 20 Jahren die Stadt und die SBB von Vorzeigebedingungen.
Im Advent flatterten diese Briefe in die Häuser. Jetzt müssen die Mietparteien raus. Dabei sprachen von 20 Jahren die Stadt und die SBB von Vorzeigebedingungen. Bild: zvg.
Die markanten Häuser beim HB stammen erst aus den 2000er Jahren. Jetzt sollen drei von ihnen komplett saniert werden. Über 100 Mietparteien erhielten die Kündigung. Zürich24 hat die Briefe gesehen.

Die Kündigungsschreiben, die Zürich24 vorliegen, haben in sich: «Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass Sie schnell ein neues Zuhause finden.» Mehr als 100 Mietparteien der Neugasse 81, 83 und 85 mussten das Schreiben in den letzten Tagen gegenüber dem Briefträger als «eingeschrieben erhalten» bestätigen. Wenn es nach dem Plan des Vermieters geht, müssen alle ihre Wohnungen verlassen – bereits auf Ende März. Der Grund: Die Häuser, keine 30 Jahre alt, sollen totalsaniert werden, mit neuen, kleineren Wohnungsgrundrissen und höherer Rendite.

Die berühmten «Sugus-Häuser»

So eine Kündigungswelle allein scheint Alltag in Zürich. Besonders aber ist, dass die «Sugus-Häuser», wie die Überbauung im Volksmund wegen der verschiedenen Fassadenfarben genannt wird, in den 2000er Jahren vom Stadtrat und von den SBB als Vorzeigeprojekt für fairen und vorbildlichen Wohnungsbau angepriesen wurden. Ob und wie damals der soziale Wohnungsbau Bedingung in den Verträge der SBB war, ist aktuell noch unklar. 

«Kernsanierung aus Kostengründen»

Was sagt der Vermieter zum Vorgehen, was meinen die Abteilung Stadtentwicklung von Stadtpräsidentin Corine Mauch und die SBB als ehemaligen Grundbesitzerin zum Thema? Nur soviel vorab: Gegenüber tsüri.ch meint ein Vertreter der zuständigen Immobilienfirma «ALLGOOD Property AG»: «Die Kernsanierung erfolgt aus Kostengründen.» Dadurch könnte die Bauzeit verkürzt und Materialkosten gespart werden. Laut dem Vertreter ist es «besser, alles einmal richtigzumachen, als Pflästerlipolitik zu betreiben». 

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Lorenz Steinmann/Zürich24