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Zürich Nord
18.04.2023
17.04.2023 09:30 Uhr

Wann beginnt die Planung für die Tram-Nordtangente?

Neben dem Tram Affoltern soll es bald auch eine Tangentialverbindung von Affoltern nach Stettbach auf Schienen geben. Endlich also wird der Bevölkerungsentwicklung in Zürich-Nord Rechnung getragen. Der schon ältere Plan zeigt noch zwei Varianten fürs Affoltemer Tram.
Neben dem Tram Affoltern soll es bald auch eine Tangentialverbindung von Affoltern nach Stettbach auf Schienen geben. Endlich also wird der Bevölkerungsentwicklung in Zürich-Nord Rechnung getragen. Der schon ältere Plan zeigt noch zwei Varianten fürs Affoltemer Tram. Bild: zvg
Noch geben sich die VBZ bedeckt. Doch klar ist, dass bald die Planungsarbeiten für eine neue Tramlinie von Affoltern via Oerlikon nach Stettbach starten. Es wird neben dem Tram Affoltern das zweite Grossprojekt der VBZ in Zürich-Nord.

Lorenz Steinmann

Nebenbei sagte ein VBZ-Vertreter vor versammeltem Publikum an der GV des Quartiervereins Schwamendingen, dass die Stadt mit der Planung fürs Tram Nordtangente noch in diesem Jahr beginnen werde.

Frage an die VBZ: Ob dem so ist und ob es schon Details dazu gibt? Es antwortet Daniela Tobler, Leiterin der Medienstelle: «Die Netzentwicklungsstrategie 2040 wird diese Frage beantworten. Sie ist aktuell in Arbeit und wird abgestimmt mit der ZVV-Strategie. Bis dahin können keine Aussagen zu konkreten Umsetzungsschritten gemacht werden.» Immerhin wird Tobler doch noch konkreter. Die Tramtangente Nord sei Teil des Zukunftsbilds ÖV 2050, welches ein ÖV-Ringsystem mit neuen Tangentialverbindungen von Stettbach via Oerlikon nach Affoltern sowie via Höngg, Altstetten und Wiedikon nach Enge vorsehe. Im Internet findet man weitere Details zu diesem Megaprojekt, das in Zürich-Nord wohl ähnlich hohe Wellen werfen wird wie das Tram Affoltern.

Und das schrieben die VBZ dazu vor ­einigen Jahren: «Zürich-Nord und das Glattal wachsen und wandeln sich. Vor allem im Korridor Oerlikon–Schwamendingen–Stettbach besteht ein beträchtliches Potenzial für Umstrukturierung und Verdichtung, das es für die Stadtentwicklung zu nutzen gilt. Hier muss der öffentliche Verkehr als Treiber das erforderliche Angebot frühzeitig planen und zur Verfügung stellen, um die Voraussetzungen für diese Entwicklung zu schaffen.

Eine neue tangential verlaufende Tramlinie von Affoltern über Oerlikon nach Stettbach schafft hier eine leistungsfähige Direktverbindung, und das Zentrum Oerlikon mit S-Bahnhof wird gestärkt. Dies entspricht den Absichten der räumlichen Entwicklungsstrategie (RES) der Stadt Zürich zur Förderung der Zentren Oerlikon und Altstetten. Die Nordtangente verläuft von Affoltern Holzerhurd über die Wehntaler- und die Regensbergstrasse bis zur Hofwiesenstrasse, von dort über das bestehende Tramtrassee bis zum Bahnhof Oerlikon und weiter via Hallenstadion und Schwamendingerplatz bis zum Endhalt-Bahnhof Stettbach. Die detaillierte Streckenführung nach Schwamendingen wird im Rahmen einer Machbarkeitsprüfung festgelegt.»

Buslinien 61 und 62 fallen weg

Die beiden Buslinien 61 und 62, die von Affoltern nach Schwamendingen verkehren, werden bereits seit 2015 über die Wallisellenstrasse anstatt wie früher über die Schwamendingenstrasse geführt. Diese Buslinien werden mit der Realisierung der Nordtangente schliesslich durch das Tram Nordtangente ersetzt. Die Linie 62 bindet dann noch Unteraffoltern und die Linie 61 das Gebiet Mühlacker an den S-Bahnhof Affoltern an. Wie Letzteres konkret aussieht, ist aber noch offen. Weil es fürs Tram Nordtangente Geld und ein Ja vom Volk braucht, dauert das Ganze sicher noch zehn Jahre. Erheblich sein wird zudem, ob und wie die Quartiere einbezogen werden. Das Tram Nordtangente ist eine wichtige Komponente des äusseren Ringsystems mit Tramverbindung zwischen Altstetten und Oerlikon, welches die VBZ propagieren. Das Projekt «Nordtangente» hat bei den VBZ übrigens den Arbeitstitel «Tram 1».

Lorenz Steinmann