Veloschnellrouten sind ein Zankapfel: Einerseits hat die Stimmbevölkerung klar ihren Willen geäussert, dass sie sichere Velorouten will. Andererseits baut die Stadt Zürich ausgerechnet dort ihre Velovorzugsrouten, wo es aus Kritikersicht nicht nötig ist – etwa an der Mühlebachstrasse im Kreis 8. Mit jeder umgesetzten Veloschnellroute verlieren die Quartiere zudem viele Parkplätze, was alle mit Auto verärgert. Der Tenor: Wirklich gefährliche Stellen wie der Escher-Wyss-Platz oder das Bellevue werden hingegen nur zögerlich angegangen.
Bei der Veloschnellroute Wollishofen, die von der Mutschellen- und Tannenrauchstrasse über die Kilchbergstrasse bis zur Stadtgrenze führen soll, gingen bei der Stadt Zürich über 400 Einwendungen ein (wir berichteten). Auch die Nachbarschaftsgemeinschaft Wollishofen, eine Gruppe von Anwohnerinnen und Anwohner, wehrte sich. «Die Opposition richtet sich nicht gegen Veloschnellrouten an sich, sondern gegen den geplanten Extrem-Ausbau in bereits ruhigen Quartierstrassen und vor Schulhäusern», sagte Fritz Klein damals gegenüber Zürich24.
Doch der Widerstand der Anwohnerinnen und Anwohner scheint nichts genützt zu haben. «Seit Freitag liegt die Antwort des Tiefbauamts unter Stadträtin Simone Brander (SP) vor. Das Amt weist die Einwendungen zurück und hält an seiner Planung fest», schreibt die «NZZ» in einem Artikel vom Samstag. Auch Anwohner Fritz Klein wird zitiert. Gegenüber der Tageszeitung zeigt er sich verärgert über den Entscheid. Laut Klein spüre man bei der Stadt keinerlei Bemühen, nach besseren Lösungen zu suchen.