Vor dem Hintergrund des städtischen Netto-Null-Ziels hat die SP seit 2020 drei Vorstösse und die GLP einen weiteren Vorstoss eingereicht, die alle den Schwerpunkt auf eine nachhaltigere Lebensweise setzen. Denn in den kommenden Jahren müssen wir nicht nur die direkten CO2-Emissionen massiv senken, sondern auch die indirekten Emissionen, deren wesentlicher Treiber unser Konsum ist.
Die zwei Motionen und die zwei Postulate fordern, dass die Stadt Engagements für Suffizienz, nachhaltigen Konsum und nachhaltige Ernährung sowie technische Innovationen mit Fördergeldern und Krediten unterstützt. Wollen wir die Klimaziele erreichen, müssen wir zwingend auch kleinere Unternehmen finanziell unterstützen, die ihren Fokus auf nachhaltig gewonnene und hergestellte Produkte legen. Diese sind nicht nur von besserer Qualität, sie besitzen auch das Potenzial, weiterverwertet und wiederverwendet zu werden. Gerade junge Unternehmerinnen und Unternehmer nehmen mit der Gründung von Reparaturwerkstätten, Secondhandshops, Zero-Wast- und Bioläden den Klimaschutz sehr ernst.
Leider ist es bislang so, dass diese Firmen oft nur wenig oder gar kein Einkommen generieren. Zudem haben es auch Start-ups, die Negativemissionstechnologien entwickeln, immer noch schwer, Investorinnen und Investoren zu finden. Ich erinnere mich zudem, wie der beliebte «Kreis-Flohmi» vor zwei Jahren kurz vor dem Aus stand. Nur dank der Jubiläumsdividende der ZKB konnte die Weiterführung gesichert werden. Nun hat der Stadtrat mit der Weisung 2023/104 alle vier Forderungen aufgenommen. Für eine Pilotphase (2023–2028) werden mit dem Förderprogramm «KimUp» Frühphase-Start-ups und gemeinnützige Non-Profit-Organisationen mit 12 Millionen Franken unterstützt.
Mich erstaunt allerdings immer wieder, mit welcher Vehemenz der rechtsbürgerliche Rand gegen diese Klimabestrebungen aufbegehrt. So auch gegen ein Begleitpostulat von SP, AL und Grünen, das auch kleinere und niederschwelligere Förderbeiträge fordert, um die Klimaschutz-Initiativen in den Quartieren zu stärken. SVP und FDP verstehen sich als gewerbefreundliche Parteien. Das Förderinstrument «KlimUp» ist gewerbefreundlich. Gerade nachhaltige Läden und zivilgesellschaftliches Engagement machen die Quartiere attraktiv und lebenswert. Und wenn ich dort gerne einkaufe, dabei Menschen treffe und Kaffee trinken kann, dann ist es naheliegend, dass ich noch zum Schuhmacher gehe oder mich beim Schreiner beraten lasse, statt einen neuen Tisch im Internet zu shoppen. Das Förderprogramm ist deshalb ein wichtiger Beitrag für mehr Suffizienz mit einem gesellschaftlichen Mehrwert.