Was George Orwell bereits 1945 geschrieben hat, ist auch heute noch in Zürich gültig. Am Samstag, 13. Januar, wollten Mitglieder der friedlichen Bürgerrechtsvereinigung «Mass-Voll» eine Demonstration in der Zürcher Innenstadt durchführen, jedoch wurden die Teilnehmer bereits im Vorfeld an der Durchführung gehindert und mit Wegweisungen belegt. Wenige Tage später, am 16. Januar, kam es zu einer unbewilligten Anti-WEF-Demonstration mit linksradikalen Teilnehmern. Diese Demonstration wurde kurzfristig bewilligt, «sofern sie friedlich durchgeführt werde».
Wir haben die Medienberichte gesehen, es kam wie jedes Jahr zu massiven Sachschäden an privaten und öffentlichen Einrichtungen, da sich die Polizei gemäss «Tages-Anzeiger» «zurückhielt». Der öffentliche und private Verkehr erfuhr ebenfalls grosse Einschränkungen. Erschreckend war rückblickend, mit welcher gewaltbereiten Orchestrierung dieser Saubannerzug durchgeführt wurde.
Wie blauäugig oder unfähig kann man nur sein, um nicht erkennen zu wollen, dass diese «Smash-WEF»-Demonstrationen immer im Chaos enden? Ist es für das Sicherheitsdepartement eine zu hohe Hürde, mit denselben Ellen zu messen, oder wird hier erneut Klientelpolitik betrieben? Die Vorsteherin des Sicherheitsdepartements wird sich unseren Fragen stellen müssen und diese sind wenig angenehm. Nie war es folglich wichtiger, der Anti-Chaoten-Initiative am 3. März zuzustimmen.
Am selben Tag können wir über kantonale Vorlagen befinden. Vor allem die Debatte um die Uferweginitiative wird sehr emotional geführt, verstösst diese doch gegen die Bundesverfassung und würde massive negative Einflüsse auf die Uferlandschaft nach sich ziehen. Auch dürfte ein Betrag von rund einer halben Milliarde Franken zu Buche schlagen. Als Taucher, welcher an der «Limmat-Putzete» teilgenommen hat, habe ich gesehen, wie der Seegrund in den Bereichen aussieht, welche für unsere «nachhaltige 24-Stunden-Spassgesellschaft» zugänglich sind. Es sind keine schönen Bilder. Aus den Augen, aus dem Sinn ist die Devise.
Dass mit dieser Initiative die Tier- und Pflanzenwelt weiter zurückgedrängt wird, als das heute bereits der Fall ist, sollte man auch zur Kenntnis nehmen. Dies sehe ich als Schiffsführer bei meiner Arbeit, aber auch Fischer sorgen sich darüber. Das Errichten von Stegen über dem Wasser ist eine Scheinlösung, da Segelboote nicht passieren könnten und wie beim Cassiopeiasteg von Motorbooten abgelöst würden. Der Zürichsee ist eine wesentliche Quelle für unser Trinkwasserversorgung. Tragen wir dieser Sorge und sagen wir Nein zu dieser zwängerischen Uferinitiative.