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Die Soziokultur fördert die gesellschaftliche Teilhabe

Karin Stepinski, Gemeinderätin Mitte, Wahlkreis 9
Karin Stepinski, Gemeinderätin Mitte, Wahlkreis 9 Bild: zvg
Die Arbeit im Gemeinderat, in der Kommission und in den Fraktionssitzungen bereitet mir viel Freude.

Stellen Sie sich vor, Sie treten eine neue Stelle an und an Ihrem ersten Arbeitstag, in der ersten Sitzung, beim ersten Traktandum – im Gemeinderat sind dies die Mitteilungen – duellieren sich gleich zwei langjährige Mitarbeitende mit einem Wortgefecht, das sich gewaschen hat. So ging es mir bei der ersten Sitzung im Gemeinderat. Die Voten flogen von rechts nach links und zurück. Worum es dabei ging, weiss ich gar nicht mehr. Aber der gehässig, fast aggressive Tonfall irritierte mich doch sehr. Eine Fraktionskollegin meinte lakonisch: «Gewöhn dich schnell daran, das Fortschreiten der Polarisierung ist auch hier zu spüren.»

Positiv beeindruckt war ich jedoch von Beginn weg von der konstruktiven, ruhigen und wertschätzenden Art der überparteilichen Zusammenarbeit in der Spezialkommission des Sozialdepartements. Bereits in den ersten Wochen konnte ich mich mit meiner beruflichen Erfahrung einbringen und setzte mich dafür ein, dass für die Finanzierung von Solidara / Café Yucca ein zusätzlicher Beitrag gesprochen wurde. Ein Teil der linken Ratsseite wollte einen noch höheren Beitrag. Die rechte Seite wollte keine zusätzlichen Gelder sprechen und somit stellte der von einer grossen Mehrheit des Rates verabschiedete Beitrag einen guten Kompromiss dar.

Die Arbeit im Gemeinderat, in der Kommission und in den Fraktionssitzungen bereitet mir viel Freude. Ich erhalte vertiefte Einblicke in viele Bereiche; es kommt einer Weiterbildung gleich, zeigt aber auch die hohe Komplexität unserer Stadt. Anfang dieses Jahres werden wir uns in der Kommission mit der Soziokultur beschäftigen. Ein grosses Geschäft! Die Stadt Zürich möchte künftig jährlich rund 29 Millionen Franken in diesem Bereich investieren. Dies ist knapp 9 Prozent mehr als in den vorhergehenden fünf Jahren, was etwa dem Bevölkerungswachstum entspricht.

Unterstützt werden unter anderem die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren mit 17 Betrieben sowie der Verein Offene Jugendarbeit – kurz OJA – mit neun Einrichtungen. Ebenfalls zur Soziokultur gehören Ludotheken, Abenteuerspielplätze oder auch die diversen Quartiertreffs mit einem sehr breiten Angebot für Erwachsene, Familien und Kinder. Die integrative und partizipative Herangehensweise der städtischen Soziokultur fördert die gesellschaftliche Teilhabe und stärkt die Quartieridentität – Faktoren, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt enorm wichtig sind.

Ich freue mich auf die Debatten und werde mich stetig und konsequent bei allen Geschäften dafür einsetzen, dass unsere Mitte-Werte Freiheit, Solidarität und Verantwortung keine leeren Worte bleiben.

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreterinnen und -vertreter regelmässig einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden ­äussern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Karin Stepinski