2023 hat eine Bevölkerungsbefragung stattgefunden; unter anderem wurde gefragt, wie die Bevölkerung die Möglichkeit einschätzt, ihre Anliegen bei Veränderungen im Quartier einzubringen. In Hirslanden empfinden 60 Prozent der Quartierbevölkerung diese Möglichkeit als knapp genügend (ca. 10 Prozent) oder ungenügend (ca. 50 Prozent). Das Ergebnis gibt zu denken bzw. muss zu denken geben!
Am 31. Januar habe ich an dieser Stelle über unseren Klusplatz geschrieben. Es ging um die «partizipative» Veranstaltung, die im Auftrag des Tiefbauamts organisiert wurde. Damals habe ich meiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass der von der Stadt initiierte Mitwirkungsprozess zur Neugestaltung keine Alibiübung wird – diesen Faden greife ich heute auf.
An der Veranstaltung zur Neugestaltung des Platzes wurde eine Hand voll Quartiervertreterinnen und Quartiervertreter eingeladen – direkte Anwohnerinnen und Anwohner waren nicht dabei. Wir fragen uns: Wer definiert, wer diese Quartiervertreterinnen und -vertreter sind? Wer definiert, wer sich für sein Quartier engagieren darf?
Nach der Veranstaltung … passierte nichts ausser der Information, dass die Anschlussveranstaltung auf unbestimmt verschoben wurde – ohne Begründung, ohne Hinweis auf die nächsten Schritte. Wir sagen: So nicht!
Scheinpartizipation, wie sie die Stadt leider oft betreibt, regt die Bevölkerung auf – regt mich auf! Wenn Partizipation so gelebt wird, ist sie kontraproduktiv, ja schädlich – die Motivation der Bevölkerung sinkt, und die Bereitschaft, sich für seinen Sozialraum zu engagieren, nimmt ab. Dies trägt mit dazu bei, den Quartierbezug auszuhöhlen und den Frust zu schüren.
Ich wünsche mir von der Stadt den ehrlichen Einbezug der lokalen Bevölkerung. Die Menschen, die hier leben, kennen ihren Quartierplatz am besten: Sie kennen den Bedarf, sie sehen die Herausforderungen und wissen, wo der Schuh drückt. Ich wünsche mir von der Stadt, diese Ressource aus der Bevölkerung aktiv zu nutzen und ernst zu nehmen: Hören Sie den Expertinnen und Experten aus dem Quartier zu! Die Quartierbevölkerung will ihr nahes Umfeld aktiv mitgestalten und mitplanen.
Vertrauen Sie darauf, dass Menschen an guten Lösungen für ihr Quartier interessiert sind und sich aktiv dafür engagieren. Die Neugestaltung eines Platzes kostet Geld – viel Geld. Ist es da nicht einfach nur logisch/sinnvoll/naheliegend/intelligent, eine breit abgestützte Lösung zu haben, die von der Quartierbevölkerung getragen wird? Ich denke, die Antwort ist offensichtlich ... Ich bleibe dran – versprochen!