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Zürich Nord
25.06.2024
26.06.2024 12:01 Uhr

100 Einsprachen wegen neuer Tramlinie in Affoltern

Der Elfer soll das wachsende Quartier Affoltern direkt mit der Zürcher Innenstadt verbinden.
Der Elfer soll das wachsende Quartier Affoltern direkt mit der Zürcher Innenstadt verbinden. Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY
Das Bauprojekt Tram Affoltern hat 100 Einsprachen ausgelöst: Insbesondere Grundeigentümer sind nicht damit einverstanden, wie viel Land sie wegen der neuen Tramlinie verkaufen müssen. Zudem zeigt sich das Gewerbe mit der Parkplatzsituation entlang der Wehntalerstrasse unzufrieden.

Das Quartier Affoltern soll mit einer neuen, vier Kilometer langen Tramlinie entlang der Wehntalerstrasse zwischen Brunnenhof und Holzerhurd eine Direktverbindung in die Innenstadt erhalten. Mit den zusätzlichen ÖV-Kapazitäten soll dem Bevölkerungswachstum in Affoltern Rechnung getragen werden.

Hohe Kosten und Bäume im Weg

Kritik erwuchs dem Megaprojekt in jüngster Vergangenheit wegen der Dimensionen und der hohen Kosten. So rechnet man mit 450 Millionen anstatt den ursprünglich veranschlagten 280 Millionen Franken. Zudem wird die Verkehrsachse noch breiter. Genau 682 Bäume will die Stadt für das Projekt fällen. Kein Wunder also, sind rund 100 Einsprachen gegen das Projekt eingegangen, wie die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) am Dienstag meldeten. «Die Einsprachen stammen hauptsächlich von den durch das Projekt betroffenen Grundeigentümern, aber auch von Mietern sowie zwei Verbänden», so die VBZ. Sie betreffen inhaltlich in erster Linie den Landerwerb, gefolgt von der Parkplatz­situation, insbesondere für das Gewerbe, sowie die temporäre Landbeanspruchung während der Bauzeit. Gemäss der Redaktion vorliegenden Infos hat auch der Verkehrs-Club der Schweiz – kurz VCS – Einsprache erhoben.

Zu wenig klar visualisiert

Die VBZ prüfen nun die eingebrachten Anliegen und führen in den kom­menden Monaten Einspracheverhandlungen durch. Ist keine Einigung mit den Einsprecherinnen und Einsprechern möglich, entscheidet das Bundesamt für Verkehr als erste Instanz über die Einsprachen. Das Bauprojekt lag von 8. April bis 7. Mai öffentlich auf. Damals gab es Kritik, dass die Baudimension zu wenig klar visualisiert worden sei. 

Lorenz Steinmann/Mit Material von Keystone-SDA