Obwohl sich der sogenannte Ergänzungsplan Hochhausgebiete noch in Revision befindet, häufen sich im Gemeinderat Geschäfte mit Entscheidungen zu hohen Häusern. Bei der Planung der Sekundarschule Tüffenwies im Grünau-Quartier zum Beispiel zeigte sich, dass das benötigte Volumen die dort geltende Höhenbeschränkung nicht einhalten kann. Diesem hohen Schulhausbau hatte die AL‑Fraktion im Frühjahr zugestimmt. – Weshalb? Bauen in die Tiefe ist infolge Grundwasserschutz nicht möglich. Die Standortwahl entspricht dem Willen der Quartierbevölkerung. Im Gegenzug zur Erweiterung des (Ergänzungsplan)-Hochhausgebiets II für die Schule wurde für den Bereich «Quartierpark Grünau» das Hochhausgebiet II um einen entsprechenden Anteil verkleinert.
Damit war für uns die Zustimmung für den Schulhausbau legitim. Der Nutzen für das Gemeinwesen ist hier unbestritten. Hingegen lehnte die AL kurz darauf den privaten Gestaltungsplan für das «Areal VZA1» beim Bahnhof Altstetten ab. Der Bau, als Büro für 2700 UBS-Mitarbeitende gedacht, soll viel Holz aufweisen und mit Photovoltaikanlagen bestückt sein. Wie sogar die NZZ einst festhielt, haben sich die Banken Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben, was sich auch in Bauten zeigen soll. Das 108‑m-UBS-Hochhaus wird unserer Forderung nach Bauen im Bestand damit trotzdem nicht gerecht. In der Detaildiskussion beriefen wir uns auf die Einwendungen der AL zum Ergänzungsplan Hochhausgebiete: 80 Meter Höhe als Maximum ist unsere wichtigste Prämisse. Ohne Ausnahme.
Weiter sind die Leistungsmerkmale eines Hochhauses wie «Mitwirkung auf Quartierebene im Planungsprozess, Gewinn für das Gemeinwesen, ökologische Nachhaltigkeit, finanzielle Mehrwertabgabe, preisgünstige Wohnungen, Beitrag zur Verdichtung» zentral. Einzelne Punkte konnten mit dem UBS-Gestaltungsplan als teilweise erfüllt betrachtet werden. Wohnraum wird hingegen keiner generiert. Ein Mehrwert fürs Quartier, wie zum Beispiel publikumsorientierter Nutzen ohne Konsumzwang? Ungenügend umgesetzt. Da muss insgesamt mehr Qualität rausspringen, zumal die UBS durch die Verdoppelung der Ausnützungsziffer einen fetten Gewinn aus dem Projekt zieht.
Die UBS hat von der AL keine Ausnahmeerlaubnis erhalten. Was für die Bürgerlichen vorauseilender Gehorsam in der vorgezogenen Anwendung des Ergänzungsplans Hochhausgebiete, ist für uns verantwortungsvolle Stadtentwicklung. Letzte Woche ist das Volksreferendum der Jungen Grünen gegen den Gemeinderatsbeschluss zustande gekommen. – Die Sache ist noch nicht gelaufen!