Diese Kolumne sollte heute nicht «aus dem Gemeinderat» lauten, sondern «aus der Mutterschaftszeit», da vor kurzem unsere Tochter zur Welt gekommen ist und ich für einige Wochen dem Ratsbetrieb fernbleibe. Ich verwende bewusst das Wort «Zeit» und nicht «Urlaub», da es alles andere als ein Urlaub ist. Seit ich nun selbst Mutter bin, ist mir noch stärker bewusst geworden, wie wichtig die Elternzeit ist, da die Unterstützung des anderen Elternteils enorm wichtig ist. Insbesondere in der heutigen Zeit, in welcher Mehrgenerationenfamilien schwinden und die Verwandtschaft oftmals nicht gerade ums Eck wohnt, um diese notwendige Unterstützung leisten zu können.
Welche Welt wird meine Tochter antreffen?
Wenn ich dieser Tage mein Neugeborenes so anschaue, frage ich mich, welche Welt wir ihr, ihrer und der nächsten Generation hinterlassen werden. Wir stecken inmitten der Klima- und Biodiversitätskrise, können noch immer nicht von echter Gleichstellung reden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schreitet nur langsam voran und unsere Beziehung zu unseren Nachbarn ist zerrüttet.
Für eine enkeltaugliche Altersvorsorge
Wir müssen so schnell wie möglich Massnahmen ergreifen, um Netto-Null bis 2050 zu erreichen und um die Biodiversitätskrise nicht weiter zu verschärfen. Wir brauchen mehr bezahlbare Kita-Plätze, Elternzeit, eine enkeltaugliche Altersvorsorge sowie die Beseitigung des Gender Pension Gap, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und die Individualbesteuerung. Zudem ist es enorm wichtig, dass wir unsere Beziehung zu Europa wieder stärken – ob mit einem Rahmenabkommen oder einem EWR-Beitritt.
Ich möchte gerne meiner Tochter, ihrer und der nächsten Generation eine offene, vernetzte, gleichberechtigte, chancengerechte, grüne und nachhaltige Schweiz überlassen, aber dafür braucht es endlich Mut, Reformen durchzuführen.
Ich will am 22. Oktober nach Bern
Es braucht ganz einfach Mut zur Lösung. Deshalb kandidiere ich am 22. Oktober 2023 für den Nationalrat.