Dies ist meine letzte Kolumne als amtierender Gemeinderat. Ab 25. Oktober vertritt Karen Hug die Wähler/-innen der AL in den Kreisen 7 und 8. Ich blicke auf eine spannende und bewegte Zeit im Gemeinderat zurück, den ich 2021/2022 sogar präsidieren durfte. Sie wissen es: Mein Hauptanliegen in den etwas mehr als sieben Jahren, in welchen ich im Stadtparlament politisierte, war der Weiterbestand und die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen.
Auch wenn es an der Zollikerstrasse, am Hofacker oder an der Witikonerstrasse nicht gelungen ist, den Verlust von Wohnungen mit angemessenem Mietzins zu verhindern, hat ein Sensibilisierungsprozess stattgefunden. Die Wohnfrage befindet sich auf der politischen Agenda der Stadt heute zuoberst. Die AL-Fraktion hat in diesem Bereich immer wieder mit eigenen Vorstössen oder im Verbund mit den anderen Linksparteien den Forderungen Ausdruck gegeben und Lösungen vorgeschlagen: Zu erwähnen sind dabei der Wohnbaufonds, mit welchem die Stadt zum Verkauf stehende Liegenschaften kaufen kann und sie somit der Profitlogik entziehen.
Bei unserem seit nunmehr fünfzehn Jahren geführten Kampf, Airbnbs und Business-Appartements nicht dem Wohnanteil zuzurechnen, ziert sich zwar der zuständige Stadtrat leider bis heute, doch ist absehbar, dass den Auswüchsen bei der Spekulation mit Wohnraum ein Riegel geschoben wird. Die erst vor zwei Wochen im Gemeinderat einstimmig überwiesene Volksinitiative «Mehr Alterswohnungen für Zürich» ist eine weitere Forderung, mit welcher die AL an vorderster Front gegen die Verdrängung von betagten Personen aus der Stadt kämpft.
Apropos kämpfen: Ich werde nun von vielen Personen gefragt, ob ich weiterhin politisch tätig sein werde. Selbstverständlich setze ich mein Engagement fort, sei es als Vorstandsmitglied des Mieterinnen- und Mieterverbandes oder im Quartierverein Hirslanden, mit welchem ich vor kurzem das erste Quartierfest am Hegibachplatz organisiert habe. Sie treffen mich in diesen Wochen auf den Plätzen mit der kantonalen Wohnschutzinitiative an, welche den Gemeinden ein Mittel in die Hand geben soll, um Leerkündigungen wegen Abbruchprojekten Einhalt zu gebieten.
Und leider müssen wir auch den in den nationalen Räten beschlossenen Verschlechterungen des Mietrechts – es geht um die Untermieten und die Kündigungen für Eigenbedarf – mit Referenden des Mieterinnen- und Mieterverbandes entschlossen entgegentreten. Ich freue mich, Sie bei Aktionen anzutreffen, und möchte Sie dafür gewinnen, ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Stimme am 22. Oktober, um den genannten Anliegen Nachdruck zu geben.