In der Zivilschutzunterkunft an der Turnerstrasse werden aktuell rund 90 geflüchtete Menschen untergebracht. Personen, die nach ihrer Flucht vor Krieg, Terror, Elend und Tod im vermeintlich sicheren Hafen Schweiz angekommen sind und als Erstes in eine unterirdischen Unterkunft gebracht werden. Stellen Sie sich vor, Sie fliehen vor dem Krieg und werden im Ankunftsland in einem stickigen Luftschutzbunker ohne jegliches Tageslicht untergebracht.
Es ist begrüssenswert, dass die Stadt Zürich freiwillig Standorte anbietet und keine St.-Florians-Politik betreibt. Nur sind unterirdische Anlagen dafür absolut ungeeignet, jede oberirdische Lösung ist besser und sollte aus humanitären Gründen von der Stadt Zürich angestrebt und schnellstmöglich umgesetzt werden.
Im Kreis 6 gibt es starken Widerstand aus der Quartierbevölkerung, nicht gegen die Unterbringung von Asylsuchenden in der Nachbarschaft, sondern gegen deren Einquartierung in einem Bunker. Eine Gruppe von Anwohnenden engagiert sich mit einer Online-Petition auf campax.org mit dem Titel «Keine Unterbringung von geflüchteten Kindern und ihren Familien in Luftschutzbunkern» dafür, dass schweizweit auf die unterirdische Unterbringung von Kindern und ihren Familien verzichtet wird. Die Petition ist bereits zwei Tage nach der Lancierung von mehreren tausend Leuten unterschrieben worden und die Zahl der Unterschriften wächst täglich rasant.
Die Anwohnenden im Kreis 6 agieren aus Empörung darüber, dass ein reiches Land wie die Schweiz Menschen, die zum Teil traumatisiert sind, in Bunkern unterbringt und sich angeblich keine menschlich akzeptable Lösung leisten kann.
Die AL unterstützt die Quartierbevölkerung in ihrem Anliegen und fordert den Stadtrat in einem Postulat (2023/575) auf, ausschliesslich oberirdische Lösungen anzubieten. Z. B. Container oder Umnutzungen von leer stehendem Gewerbe- Büro- oder Industrieraum: Jede oberirdische Lösung ist besser als ein Bunker.
Die Stadt Zürich hat sich und seiner Organisation AOZ nach dem Skandal um die unbegleiteten Minderjährigen im Lilienberg Mindeststandards gesetzt, die höher sind als die gesetzlich vorgeschriebenen. Dies auf Druck der Öffentlichkeit, der Medien und des Gemeinderates. Die AL fordert Mindeststandard für Asylunterkünfte, dazu gehört Tageslicht. Der Stadtrat hat mit seiner Schulraumoffensive bewiesen, dass kreative Lösungsansätze den gewünschten Erfolg bringen können. So wurden mehrere leer stehende Büroliegenschaften schnell zu Schulhausprovisorien umgebaut. Jetzt ist es Zeit für eine Raumoffensive für menschenwürdige Unterkünfte: für Männer, Frauen und Kinder, für alle geflüchteten Menschen.