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Wo, wo, Wohnige – und zwar für alle!

Marco Denoth, Gemeinderat SP Wahlkreis 6, Fraktionsvorstand SP
Marco Denoth, Gemeinderat SP Wahlkreis 6, Fraktionsvorstand SP Bild: zvg
Die SP setzt sich für bezahlbare Wohnungen ein. Vielleicht etwas weniger schaumschlägerisch als andere, aber dafür effektiver!

In letzter Zeit kam öfters der Vorwurf gegenüber der SP, dass sie neue Wohnungen mehr verhindere als ermögliche. Dies zum Beispiel, weil wir es nicht zulassen, in der ganzen Stadt einfach ein Stockwerk höher zu bauen, oder weil wir gegen Einkommenslimiten bei preisgünstigen Wohnungen sind.

Als Städtebauer und Architekt tut mir die äusserst kurzsichtige Perspektive der Bürgerlichen weh. Die ganze Zeit jammern sie über den unsäglichen Dichtestress in Trams, Badis und vor allem Strassen, doch wollen sie ohne ganzheitliche Stadtplanung einfach mal einen Stock auf alle Gebäude draufklöpfen. Haben die Bürgerlichen wirklich das Gefühl, dass durch die Möglichkeit, einen Stock mehr aufs Haus zu tun, das auch wirklich passiert? Einerseits stelle ich aus meiner beruflichen Tätigkeit fest, dass es nicht so ist. Viele hätten sie die Möglichkeit, lassen es aber sein. Warum? Weil sie neu bauen wollen. Also Abriss und neue Hütte. Und was das für Folgen für Mieter:innen hat, wissen wir alle. Leerkündigungen und neue Wohnung suchen.

Ja, wir sind dafür, dass in Zürich mehr gebaut wird, und wir haben dem auch so im kommunalen Richtplan zugestimmt. Und ja, alle können in Zürich bauen. Doch haben wir Regeln, welche mit einem grossen Mehr an den Stadtzürcher Urnen angenommen wurden: Ein Drittel aller Wohnungen in der Stadt sollen bezahlbar sein und CO2-neutral. Solange ein:e Investor:in, egal ob Genossenschaft oder renditeorientiert, sich an diese Regeln bzw. Gesetze hält, kann gemacht werden, was das Herz begehrt.

Verdichten ja, aber nur bezahlbar. Darum braucht es eine weitsichtigere Perspektive, als von den Bürgerlichen salopp vorgeschlagen. Die SP ist und bleibt dran!

Der weitere Vorwurf ist, dass wir auch «reiche» Menschen in preisgünstigen Wohnungen leben lassen wollen. Nun, Reiche halten es zu den von uns unterstützten Belegungsvorschriften kaum in einer Wohnung aus. Sie wollen auf grossem Fuss leben anstatt in «Anzahl Bewohner:innen plus ein Zimmer». Doch erlebe ich es immer wieder in meinem Freundeskreis, dass sie keine bezahlbare Wohnung mehr in Zürich finden und darum die Stadt verlassen (müssen). Das sind Menschen des Mittelstandes, welche unserer Auffassung nach auch auf bezahlbare Wohnungen zugreifen sollen, und ich finde es sehr bedauerlich, dass sie sonst die Stadt verlassen müssen. Und ich rede jetzt nur von den DINKIs, Familien mit Kindern können sich Zürich grossteils nicht mehr leisten, wenn sie ihre Wohnung verlieren. Doch bezeichnet insbesondere die GLP dieses Vorgehen als schwarzer Tag für Zürich, während wir uns für bezahlbare Wohnungen für alle einsetzen.

Die SP setzt sich seit Jahr und Tag für bezahlbare Wohnungen ein. Im Gemeinderat und im Stadtrat! Vielleicht etwas weniger schaumschlägerisch als andere, aber dafür effektiver!

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreterinnen und -vertreter regelmässig einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden ­äussern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Marco Denoth